„Im Mittelalter war es bekanntlich nur den Sängern und Hofnarren vorbehalten, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und dem absoluten Herrscher die Wahrheit ins Gesicht zu sagen. Ich fühle mich immer öfter in dieses Zeitalter zurück versetzt.“
… so die einleitenden Worte von Reinhard Frankl von ATTAC Aschaffenburg in seiner Rede im Rahmen der Abschlusskundgebung am Karsamstag 15.04. im Schöntal vor der City Galerie. Er nannte Namen wie Urban Priol, Lisa Fitz und Max Uthoff, die immer wieder mutig auf Misstände hinweisen. Den ausführlichen Redebeitrag sowie weitere Rede- und Liederbeiträge gibt es hier auf der Seite von ATTAC Aschaffenburg.
Humorvoll verpackte Wahrheit, die alles sagen darf, aber am Ende das bleibt, was sie ist: Satire! Satire, die als solche belacht, aber dann bald wieder vergessen wird.
„Ihr seid aber nicht viele“…
… hörte ich einen Marktbesucher rufen als sich der etwa 90 Personen große Demozug von der Schlossgasse über den Marktplatz in Richtung Landing bewegte. Es klang eher ein wenig wie ein Vorwurf. Aber das Angebot, sich doch einfach anzuschließen, wollte er auch nicht annehmen.
Aber wer ist eigentlich “ I h r „?
Geht der Frieden in der Welt nicht eigentlich uns alle an, anstatt nur ein paar wenige Demogänger, die sich auf diese Weise den Samstag Vormittag „um die Ohren schlagen“? Wo waren die vielen anderen? Sind alle anderen so damit zufrieden, was derzeit in Syrien, in Afghanistan, in der Türkei, in der Ukraine oder gar bei uns in Europa, hier in Deutschland oder drüben in den USA so abgeht? Oder gilt wie immer die altbekannte Ausrede „Wir können ja eh nichts ändern?“
Augen zu und durch! Es gibt noch viel zu tun …
So konnte man auch während der Vorträge nur wenige Passanten beobachten, die kurz – eine halbe Minute oder gar noch länger – inne hielten und den Worten von Reinhard Frankl (ATTAC), Ludwig Stauner (Betriebsseelsorge), Karl Ernst Aulbach (Friedenstrommler) oder einem der Gastredner (u. a. ein Redner von der kurdischen Gemeinde in Aschaffenburg und Niklas Wagener von den Grünen) lauschten. Zu hektisch ist der Samstag vor den Osterfeiertagen in der Stadt. Es muss noch viel erledigt werden, um das anstehende Friedensfest auch friedlich im Familienkreis feiern zu können. Zu wenig Zeit, um sich mit den unangehmen Dingen der Welt zu beschäftigen. Es ist schließlich Ostern. Also „Augen zu und durch“. Es fing dann zu regnen an.
„Warum gehst Du zur Demo“ …
fragte mich vor Kurzem jemand „was versprichst Du Dir davon?“. Die Antwort ist einfach: „Um ein Zeichen zu setzen. Um auf Misstände um uns herum aufmerksam zu machen. Andere gehen in die Kirche und beten für den Frieden. Ich tue dies auf der Straße.“
Ingesamt wieder eine sehr schöne Veranstaltung mit vielen neuen Impulsen, die durch die gewählte Demoroute auch entsprechend Aufmerksamkeit erzeugte. Nur viel viel zu wenig interessierte Aschaffenburger/innen, die sich zu einer Teilnahme motivieren konnten.
In diesem Sinne Euch allen ein schönes und friedvolles Osterfest.
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