Dem Vesuv auf der Spur: Pompeji und Herculaneum entdecken

Der Vesuv – Ein schlafender Riese

Der Vesuv erhebt sich majestätisch vor uns, ein stiller Wächter über die Bucht von Neapel. Mit 1.281 Metern Höhe ist er der einzige aktive Vulkan auf dem europäischen Festland, und seine Geschichte ist geprägt von zerstörerischer Kraft, der Lava aus dem Inneren der Erde.

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Der berüchtigte Ausbruch im Jahr 79 n. Chr., der Pompeji und Herculaneum unter Asche und Lava begrub, war nur einer von vielen. Experten schätzen, dass der Vesuv in den letzten 17.000 Jahren etwa 40 Mal ausbrach, der letzte größere Ausbruch war 1944.

Heute ist er ein Nationalpark, und man kann bis kurz unter den Krater wandern. Wir beschränken uns bei dieser Reise jedoch auf einen Anblick von unten sowie unsere Erkundung von Pompeji und den Ausbrabungen von Herculaneum.

Pompeji – Eine Stadt unter Asche

In Pompeji stehen wir am Rand einer antiken Metropole, die 79 n. Chr. vom Vesuv überrascht wurde. Damals begrub der Ausbruch die Stadt mit etwa 20.000 Einwohnern unter 4 bis 6 Metern Asche und Bimsstein. Die Ausgrabungen, die seit dem 18. Jahrhundert im Gange sind, zeigen das Leben einer wohlhabenden Handelsstadt. Wir werfen einen Blick von außen, da die Stätte wegen Überfüllung geschlossen ist und wir gleich am Eingang von der Security abgefangen wurden. Auch ansonsten wirkt Pompeji touristisch überlaufen, und die moderne Stadt drumherum bietet wenig Charme – abgesehen von einem netten Marktplatz mit der Kathedrale.

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Herculaneum – Ein Spaziergang durch eine vergangene Welt

Nur wenige Kilometer entfernt lockt Herculaneum, und wir entscheiden uns für einen Besuch. Die etwa 5.000 Einwohner zählende wohlhabende Residenzstadt erfuhr beim Ausbruch des Vesuvs 79 n. Chr. das gleiche Schicksal wie Pompeji. Allerdings wurde die Stadt unter 15 bis 20 Metern glühendem pyroklastischem Material begraben. Das macht Herculaneum besonders: Die Hitze konservierte organische Materialien wie Holz, Textilien und sogar Lebensmittel.

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Wir schlendern durch die Ausgrabungsstätte, sehen Fresken, Mosaike und verkohlte Möbel – ein Fenster in die Zeit um Christi Geburt. Im unteren Bereich der Stadt finden wir zahlreiche Skelette. Es waren etwa 300 Fischer, die dort übernachteten und am Folgemorgen auslaufen wollten. Auch sie wurden von der Lava überrascht.

Der Eintritt kostet 16,50 EUR pro Person. Die Hin- und Rückfahrt mit der Circum-Vesuvio-Bahn schlägt pro Person mit knapp 6 EUR zu Buche. Herculaneum ist überschaubarer als Pompeji, weniger überlaufen und die Überreste sind besser erhalten – also eine klare Besuchsempfehlung.

Vergleich – Zwei Städte mit ihrer eigenen Geschichte

Pompeji und Herculaneum teilen das gleiche Schicksal, doch sie könnten unterschiedlicher nicht sein. Pompeji ist die größere Stätte, ein Labyrinth aus Straßen und Gebäuden, das die Größe und den Reichtum der Stadt widerspiegelt. Herculaneum hingegen wirkt wie ein perfekt konserviertes Juwel: Die kleinere Fläche, die besseren Erhaltungsbedingungen und die zahlreichen Details, wie die verkohlten Holzdecken der Häuser, machen es greifbarer. Während Pompeji mit seiner Größe beeindruckt, fesselt Herculaneum mit seiner Authentizität. Für Reisende, die weniger Gedränge suchen, ist Herculaneum die bessere Wahl.


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