Unsere Reise durch die Niederlande war ein unvergessliches Abenteuer voller interessanter Entdeckungen und beeindruckender Natur. Landschaften, Kanäle, Windmühlen, historische Städtchen mit Stadtmauern, Festungsanlagen und natürlich auch Käse und Holzschuhen. Die insgesamt rund 11 Übernachtungen an 8 verschiedenen Standorten boten eine perfekte Mischung aus Erholung und Erkundung.
In diesem Artikel erhaltet ihr einen ersten Einblick und Überblick unserer Rundreise
Überblick / Inhaltsverzeichnis
- Das Land: Die Niederlande und ihre Provinzen
- Besonderheiten bei Reisen mit dem Wohnmobil in die Niederlanden
- Die Sprache
- Landschaft und Städte
- Die Fahrradinfrastruktur
- Preissituation in den Niederlanden
- Unsere Touren in den Regionen Limburg, Südholland, Nordholland und Gelderland
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Das Land: Die Niederlande und ihre Provinzen
Vor unserem Bericht gilt es zunächst mit einer Begrifflichkeit aufzuräumen, nämlich mit dem Begriff „Holland“, wie die Niederlanden hierzulande oft fälschlicherweise bezeichnet wird. Tatsächlich bestehen die Niederlanden aus 12 Provinzen, nur zwei davon tragen den Namen „Holland“, nämlich die Provinzen Zuid-Holland (Südholland) und Noord-Holland (Nordholland). Wobei die beiden Holland-Provinzen einen direkten Anschluss an die Nordsee bieten.
Bei unserer Tour führt es uns über Aachen und Würselen zunächst in die Provinz Limburg in die Städte Sittart und Thorn. Von dort geht es in Südholland in die Regionen von Oud-Albblass, Kinderdijk und Gornichen und Nordholland in die Käsestadt Edam. Zum Abschluss unserer Holland- (ähh: Niederlanden)-Tour geht es über die Provinz Geldern wieder zurück nach Deutschland, wo wir bei Winterwijk (vielen vielleicht bekannt von einem großen Camping-Kaufhaus) in Richtung Dinslaken / Duisburg verlassen.
Besonderheiten bei Reisen mit dem Wohnmobil in die Niederlanden
Freistehen sowie Übernachten auf öffentlichen oder auch privaten Parkplätzen ist in den Niederlanden grundsätzlich nicht erlaubt. Dies gilt auch für das Übernachten bei Bekannten in der Hofeinfahrt. Park4Night bietet bei der Suche zwar zahlreiche Parkplätze für Übernachtungen an. Diese sind jedoch mit Vorsicht zu genießen.
Kostengünstige oder gar kostenlose Stellplätze gibt es wenige. Wir hatten bei unserer Tour zwei Plätze, an den wir kostenlos übernachten konnten, ein Platz kostete die normale Parkgebühr von 3,00 EUR für 24 Stunden.
Offizielle Stellplätze, selbst einfache Plätze, kosten in der Regel ab 15,00 EUR aufwärts. Allerdingt gibt es in der Preisklasse um die 20 EUR auch schon gut ausgestattete Wohnmobilstellplätze mit Campingplatzcharakter. Auf den drei Plätzen, die wir in dieser Preiskasse anfuhren, wurden wir sehr freundlich empfangen.
Die Plätze waren allesamt sauber und boten neben der üblichen V+E-Ver- und Entsorgung den gewohnten Campingplatz-Komfort wie Warmwasser, Toiletten, Duschen und Wasch- sowie Spülmöglichkeit.
Die Sprache
Die offizielle Landessprache in den Niederlanden ist niederländisch, eine germanische Sprache, die eng mit Deutsch und Englisch verwandt ist. Wir lernen schnell und können zumindest beim geschriebenen Text schnell ableiten: So heißt die Straße Straat. „Straat dicht“ ist eine Straßensperrung. Die Fiets sind die Fahrräder, Bromfiets die brummenden Fahrräder, also die Mopeds und Mofas. Auf Fahrradschildern liest man dann hin und wieder den Zusatz „net brommen“.
Das Wort lekker steht sowohl für schön als für gut / lecker. Den Ort „Lekkerkerck“ würde man also mit „Schönkirchen“ übersetzen.
Lediglich beim Ziegenhuis lässt uns unsere Fantasie und unsere Logik im Stich: Denn dies ist die Bezeichnung für ein Krankenhaus oder Hospital.
Ansonsten verständigt man sich in englisch, oftmals auch in deutsch, oder eben der eine spricht niederländisch und der Gegenüber spricht deutsch, und man versteht sich trotzdem irgendwie.
Landschaft und Städte
Die Landschaft ist – wie man schon vermutet – überwiegend flach. In Südholland und Nordholland, also den dem Meer zugewandten Provinzen, durchziehen zahlreiche Kanäle das gesamte Land.
Die Windmühlen, die man fast flächendeckend überall findet, haben weitgehend nicht die Funktion Getreide zu mahlen (wie bei uns), sondern dienen dazu, das Wasser aus den Kanälen ins Meer zu pumpen.
Das Ortsbild in den Innenorten und Städten ist geprägt von zahlreichen großen und kleinen Kanälen, meist am Rand mit den Booten der Anwohner und gepflegten Gartenanlagen.
Die Kanäle machen selbst an unseren Wohnmobilstellplätzen nicht halt. Hier auf Google-Maps (Link) findet ihr unseren Platz in Südholland inmitten von Wiesen, Feldern und Kanälen. Unser Höhenmesser zeigt hier auch schon mal Minus-Werte bei der Höhe über Meeresspiegel.
Wir finden auf unserer Rundreise auch einige gut erhaltene kleine historische Dörfer und Städte, teils mit gut erhaltenen Festungsanlagen und Stadtmauern.
Bedingt durch die Kanäle machen uns an einigen Orten allerdings auch die Mücken zu schaffen, die in den Abendstunden in Massen auftreten und auch durch die kleinsten Ritzen in den Innenraum unseres Mobils finden.
Die Fahrradinfrastruktur
Die Niederlande ist ein Fahrradland. Man kann nahezu jedes Ziel mit dem Fahrrad erreichen. Sei es auf eigenen Fahrradwegen, die an Straßenkreuzungen und Kreiseln oftmals sogar Vorfahrt gegenüber den motorisierten Verkehrsteilnehmern haben, sei es auf Mehrzweckstreifen auf der Straße.
Man orientiert sich im Fahrradnetz nach „Knooppunten“, also nach Knotenpunkten, über die man ein Ziel erreicht oder mit denen Rundtouren beschrieben werden. Wegweiser mit Städte- oder Ortsnamen finden wir selten. Man fährt eben nicht von A nach B, sondern von 9 nach 43 und weiter nach 18 usw. und lässt sich überraschen, welche Sehenswürdigkeiten sich auf der Route verbergen.
Allerdings erweckte sich bei uns auch der Eindruck, dass die Fahrzeuge deutlich weniger Rücksicht auf Fahrradfahrer nehmen als in anderen Ländern. Beim Vorbeifahren Geschwindigkeit verringern: Fehlanzeige. Auch seitliche Abstandsregeln scheint es keine zu geben. Und wenn dass beträgt dieser Abstand maximal 1 Meter oder weniger.
Ansonsten gibt es in den Niederlanden fürs Fahrradfahren klare Regeln und man wird auch schon mal angemeckert, wenn man rechts vor links nicht beachtet. Und auch beim Parken gilt: Regeln beachten. Auch wenn die maximale Parkzeit von 2 Stunden mangels Parkuhr schwer kontrolliert werden kann.
Preissituation in den Niederlanden
Grundsätzlich muss man davon ausgehen, dass in den Niederlanden vieles teurer ist als bei uns. Allein schon die MWSt-Sätze von 21 % und 9 % tragen dazu bei. Der Diesel kostete bei unserem Besuch im Schnitt 1,70 EUR (Vergleich zum gleichen Zeitpunkt in Deutschland ca. 1,60 EUR).
Für einen Restaurantbesuch kann man für zwei Personen schon mal 60 – 70 EUR auf den Tisch legen, wobei hier die Getränke (ca. 7 – 8 EUR für die halbe Bier) extrem zu Buche schlagen.
Unsere Touren in den Regionen Limburg, Südholland, Nordholland und Gelderland
Lasst euch überraschen von unseren Touren in den Regionen Limburg, Südholland, Nordholland und Gelderland, die wir in den kommenden Tagen als eigenständige Beiträge veröffentlichen. Ihr findest sie am Besten über die Rubrik „Niederlande“ (Link, hier klicken).