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Bei unserer Tour durch Spanien entdecken wir immer wieder verlassene Industriestätten, Förderanlagen und Steinbrüche, die auf intensive frühere Aktivitäten in diesen Bereich hindeuten. Zeitzeuge ist auch die ehemals geplante Eisenbahnstrecke zwischen Teruel und Alcaniz, die in den 30er Jahren begonnen, jedoch nie zu Ende gebaut wurde. Auf unserer Strecke von Toledo über Teruel und Escucha nach Alcaniz entdecken wir etwas abseits der Straße immer wieder halb fertige Bahnhöfe, die aber zwischenzeitlich wieder zu Ruinen verfallen, sowie im Eisenbahnbrücken und -viadukte mit gleichem Schicksal.
Wir beginnen jedoch unsere Berichterstattung in der Region Murcia: in den Minen von Mazarrón.
Nordwestlich von Mazarron – direkt nach dem Ortsausgang an der RM-607 – finden wir ein riesiges Minengelände von schätzungsweise mehreren Quadrat-km. Parken kann man direkt am Stadtausgang auf einem großen Parkplatz noch innerhalb der Stadtgrenze oder außerhalb der Stadtgrenze an einigen Parkbuchten an der RM-607.
Von unserem Parkplatz erreichen wir in wenigen Minuten den Einstieg zum Minengelände. Ein großes Hinweisschild (leider schon etwas individuell bearbeitet) erläutert uns die Historie der Mine.
In anderen Blogs (z. B. hier) wird über gefährliche Spalten und versteckte Mineneingänge hingewiesen, was wir bei unserer Rundtour auch bestätigen können. Wir empfehlen daher unbedingt auf den befestigten Wegen zu bleiben sowie unbedingt festes Schuhwerk !
Bei unserem Besuch Ende Januar war es ruhig auf dem Gelände. Wir treffen noch insgesamt 4 – 5 Leute, ebenfalls Touristen, die dort wie wir ihre Runde machen. Die Eindrücke sind gigantisch. Zahlreiche Gebäude erinnern an die einzelnen Prozesse der Steinverarbeitung.
Fördertürme, große Hallen sowie Verladestationen, wie auch Gebäude mit kleineren Räumen und Waschräumen, die wohl als Unterkünfte dienten.
Jedes Metall, das dort abgebaut wurde, hinterlässt auf den Felsen und auf der Erde seine charakteristische Farbe. Die Bilder sind nicht bearbeitet. Es sieht dort tatsächlich so aus.
Ergänzend empfehle ich den Besuch des Blogs „Die verlassenen Minen von Mazarrón“ von Passportparty.ch.
Das Bergbaudorf Escucha im Aragon
Relikte eines ehemaligen Bergbaues entdecken in der Provinz Teruel / Aragon in dem 1300 m hoch gelegenen Bergbaudorf Escucha. Die Landschaft auf der Anfahrt nach Escucha erinnert eher an eine Mondlandschaft wie wir das bei unserer Tour durchs Innenland in Spanien sehr häufig antreffen. Immer wieder sehen wir verfallene Bahnhöfe und Viadukte der ehemals geplanten Bahnstrecke von Toledo nach Alcaniz.
Auch in Escucha erinnert einiges daran, dass hier mit der Eisenbahn wirtschaftlicher Aufschwung erwartet wurde. Nicht fertig gebaute Gebäude sowie ein ganzes Neubaugebiet, das voll erschlossen, jedoch offensichtlich nie bebaut wurde.
Ansonsten zählen Fördertürme und Fabrikgebäude zum Ortsbild. Ein Minenmuseum verrät mehr über die Arbeit der ehemaligen Bergarbeiter.
An das Familienleben und das Schicksal vieler Bergarbeiter erinnert ein großes Kunstwerk an einer Gebäudefassade.
Vor diesem Hintergrund muss man auch unseren Übernachtungsplatz in Escucha betrachten, der auf den ersten Blick eher an einen Parkplatz in einem Industriegebiet erinnert. Der Platz ist sehr schön und mit vielen Details angelegt und wir übernachten quasi mitten in einer historischen Anlage.
Braunkohleförderung in La Granja d’Escarp
Wir folgen der A-2402 und der N-211 weiter nach Alcaniz und erreichen im weiteren Verlauf der N-211 Mequinenca am Ebro und den in der Nähe gelegenen kleinen Ort La Granja d’Escarp in der Provinz Lleida im Katalonien. Hier begann im 19. Jahrhundert die Gewinnung von Braunkohle aus dem Carbonbecken von Mequinenza.
Auch hier haben wir wieder das Glück, direkt neben einer historischen Förderanlage zu wohnen. Die Gegend rund um La Granja d’Escarp ist grün. Heute lebt der Ort hauptsächlich vom Obstanbau und Olivenproduktion.
Orgiva
Hinweise auf ehemaligen Bergbau gibt es auch hier vor dem Tourismusbüro in Orgiva in der Provinz Granada in Andalusien:
Fazit:
Diese Auflistung ist nur ein kleiner Auszug. Wir möchten euch mit diesen Beispielen an industriellen Kulturgütern inspirieren: Inspirieren, nicht nur das zu besuchen, was alle besuchen, weil es im Standard-Reiseführer so steht. Dazu inspirieren, euch eure Reiseziele etwas genauer anzuschauen, auf Details zu achten und auch mal mit anderen Augen zu sehen.
Viele kennen Spanien von Sonne, Strand und Meer. Aber wenn man genau hinschaut gibt es mehr. Viel viel mehr.
Wer immer nur die Orte besucht, die alle besuchen, wird nie etwas Neues entdecken, wird immer nur das kennen lernen, was andere auch schon kennen.
Allerdings bedarf es dazu unter Umständen auch etwas Anstrengung und man muss manch alte Gewohnheit beiseite schieben.