Während unserer Tour durch Spanien entdecken wir verlassene Industriestätten, Förderanlagen und Steinbrüche, die auf eine reiche industrielle Vergangenheit hinweisen. Begleite uns auf unserer Reise durch die Regionen Murcia, Aragon, Katalonien und Andalusien, während wir das vergessene Erbe dieser Orte erkunden.
Überblick / Inhaltsverzeichnis
- Auf den Spuren des industriellen Erbes in Spanie
- Die Minen von Mazarrón: Ein eindrucksvolles Relikt der Vergangenheit
- Bergbaudorf Escucha im Aragon
- La Granja d’Escarp: Braunkohleförderung in Katalonien
- Orgiva
- Fazit: Zahlreiche industrielle Kulturgüter abseits ausgetretener Pfade
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Auf den Spuren des industriellen Erbes in Spanie
Eine der Zeitzeugen ist die ehemals geplante Eisenbahnstrecke zwischen Teruel und Alcaniz, die in den 30er Jahren begonnen, jedoch nie zu Ende gebaut wurde. Auf unserer Strecke von Toledo über Teruel und Escucha nach Alcaniz entdecken wir etwas abseits der Straße immer wieder halb fertige Bahnhöfe, die zwischenzeitlich zu Ruinen verfallen sind, sowie im Eisenbahnbrücken und -viadukte mit gleichem Schicksal.
Die Minen von Mazarrón: Ein eindrucksvolles Relikt der Vergangenheit
Nordwestlich von Mazarron in der Region Murcia finden wir ein riesiges Minengelände von schätzungsweise mehreren Quadrat-km. Parken kann man direkt am Stadtausgang auf einem großen Parkplatz noch innerhalb der Stadtgrenze oder außerhalb der Stadtgrenze an einigen Parkbuchten an der RM-607.
Von unserem Parkplatz erreichen wir in wenigen Minuten den Einstieg zum Minengelände. Ein großes Hinweisschild (leider schon etwas individuell bearbeitet) erläutert uns die Historie der Mine.
In anderen Blogs (z. B. hier) wird über gefährliche Spalten und versteckte Mineneingänge hingewiesen, was wir bei unserer Rundtour auch bestätigen können. Wir empfehlen daher unbedingt auf den befestigten Wegen zu bleiben sowie unbedingt festes Schuhwerk !
Bei unserem Besuch Ende Januar war es ruhig auf dem Gelände. Wir treffen noch insgesamt 4 – 5 Leute, ebenfalls Touristen, die dort wie wir ihre Runde machen. Die Eindrücke sind gigantisch. Zahlreiche Gebäude erinnern an die einzelnen Prozesse der Steinverarbeitung.
Fördertürme, große Hallen sowie Verladestationen, wie auch Gebäude mit kleineren Räumen und Waschräumen, die wohl als Unterkünfte dienten.
Jedes Metall, das dort abgebaut wurde, hinterlässt auf den Felsen und auf der Erde seine charakteristische Farbe. Die Bilder sind nicht bearbeitet. Es sieht dort tatsächlich so aus.
Ergänzend empfehle ich den Besuch des Blogs „Die verlassenen Minen von Mazarrón“ von Passportparty.ch.
Bergbaudorf Escucha im Aragon
In der Provinz Teruel in Aragon entdecken wir das Bergbaudorf Escucha, das auf einer Höhe von 1300 Metern liegt. Die Landschaft auf der Anfahrt nach Escucha erinnert eher an eine Mondlandschaft wie wir das bei unserer Tour durchs Innenland in Spanien sehr häufig antreffen. Immer wieder sehen wir verfallene Bahnhöfe und Viadukte der ehemals geplanten Bahnstrecke von Toledo nach Alcaniz.
Auch in Escucha erinnert einiges daran, dass hier mit der Eisenbahn wirtschaftlicher Aufschwung erwartet wurde. Nicht fertig gebaute Gebäude sowie ein ganzes Neubaugebiet, das voll erschlossen, jedoch offensichtlich nie bebaut wurde.
Ansonsten zählen Fördertürme und Fabrikgebäude zum Ortsbild. Ein Minenmuseum verrät mehr über die Arbeit der ehemaligen Bergarbeiter.
An das Familienleben und das Schicksal vieler Bergarbeiter erinnert ein großes Kunstwerk an einer Gebäudefassade.
Vor diesem Hintergrund muss man auch unseren Übernachtungsplatz in Escucha betrachten, der auf den ersten Blick eher an einen Parkplatz in einem Industriegebiet erinnert. Der Platz ist sehr schön und mit vielen Details angelegt und wir übernachten quasi mitten in einer historischen Anlage.
La Granja d’Escarp: Braunkohleförderung in Katalonien
Auf unserem Weg vorbei an Alcaniz, der A-2402 und der N-211, folgend, erreichen wir Mequinenca am Ebro und den in der Nähe gelegenen kleinen Ort La Granja d’Escarp in der Provinz Lleida in Katalonien. Hier begann im 19. Jahrhundert die Gewinnung von Braunkohle aus dem Carbonbecken von Mequinenza.
Auch hier haben wir wieder das Glück, direkt neben einer historischen Förderanlage zu wohnen. Die Gegend rund um La Granja d’Escarp ist grün. Heute lebt der Ort hauptsächlich vom Obstanbau und Olivenproduktion.
Orgiva
Auch in Orgiva in der Provinz Granada, Andalusien, finden wir Hinweise auf den ehemaligen Bergbau. Vor dem Tourismusbüro können wir Relikte dieser vergangenen Ära bestaunen.
Fazit: Zahlreiche industrielle Kulturgüter abseits ausgetretener Pfade
Bei unserer Reise durch Spanien verlassen wir immer wieder die ausgetretenen Pfade und begeben uns auf neue Abenteuer. Wir verlassen die Regionen rund um Sonne, Strand und Meer und fahren in das gebirgige Innenland, wo wir das industrielle Erbe des Landes entdecken.
Wir möchten dich dazu ermuntern, deine Reiseziele genauer zu erkunden und die Schönheit und Vielfalt Spaniens in all ihren Facetten zu entdecken.
Wer immer nur die Orte besucht, die alle besuchen, wird nie etwas Neues entdecken, wird immer nur das entdecken, was auch andere bereits kennen.
Allerdings bedarf es dazu unter Umständen auch etwas Anstrengung und man muss manch alte Gewohnheit beiseite schieben.