Im Teil 3 unseres Berichtes geht es nun zunächst weg vom Meer ins Innenland. Es sind teilweise große Strecken zu überwinden bis zum nächsten Ort und zum nächsten Highlight. Einige Plätze, die wir anfahren, sind weniger attraktiv und dienen uns nur zur Übernachtung und um nicht zu viele km an einem Stück zu schrubben. Doch wir erleben auch hier – besonders in den Bergen – einige Perlen, über die wir nochmal separat berichten werden.
Der Vollständigkeit halber haben wir natürlich die reinen Übernachtungsplätze trotzdem aufgeführt und kurz beschrieben.
...Überblick / Inhaltsverzeichnis
- Córdoba / Centro Historico
- Úbeda
- Toledo
- Ucles / Kloster
- Cuenca
- Escucha
- Alcaniz
- La Grania d*Escarp / Nähe Mequienca am Ebro
- Tarrega / am Polizeiquartier
- St. Gregori / Girona
- L’Estartit / Camper Park Costa Brava
- Aire de Camping-cars in St. Andre sur Viex-Jonc
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Córdoba / Centro Historico
Nette kleine Altstadt, jedoch wesentlich „überschaubarer“ wie wir sie uns vorgestellt hatten. Ein Highlight ist sicherlich die Mezquita-Catedrale mit ihren 856 Säulen. Das Bauwerk war ursprünglich moslemisch und ist heute im Besitz der römisch-katholischen Kirche. Für 13,00 EUR pro Person kann man die Katedrale von innen bewundern und einen guten Eindruck über maurische Baukunst und den Reichtum der römisch-katholischen Kirche bekommen.
Geparkt haben wir auf dem offiziellen Wohnmobil-Parkplatz „Centro Historico“, von dem aus man die Altstadt direkt über die Straßenkreuzung erreicht. Die Parkgebühr für den Platz wird im Minutentakt berechnet (4,14 ct pro Minute).
Die Höchstgebühr für 24 Stunden liegt bei ca. 24 EUR. Übernachten mit dem Womo ist möglich, wenn auch sehr teuer und ziemlich „schräg“. Wir bevorzugen einen kurzen Aufenthalt von ca. 4 Stunden und fahren dann weiter.
Tipp: In diesem Beitrag findet ihr Teil 1 unserer Tour 2023 durch Spanien
Spanien 2023 – Kurzbeschreibung, Route und Stellplätze (Teil 1)
Úbeda
Wir übernachten wir zwischen einer Olivenöl-Fabrik und der Polizeischule und Freibad. Ein paar wenige Meter weiter hat man ein herrlichen Blick über das Tal.
Die Region bietet die größte Olivenöl-Produktion Spaniens mit rund 60 Millionen Olivenbäumen und liefern damit rund 20 % der Weltproduktion an Olivenöl. Wir bestaunen den Sonnenuntergang.
Der Stellplatz umfasst 8 offizielle Plätze sowie einen Parkplatz direkt nebenan. Die Zufahrt ist eng und für größere Fahrzeuge wahrscheinlich etwas schwierig bis ungeeignet. V+E ist vorhanden. Der Platz ist kostenlos. Ubeda liegt auf 750 hm.
Besuch des Olivenmuseums und Radtour am Nachmittag in die Olivenplantagen. Traumhaft. Soooo viele Olivenbäume haben wir noch nie gesehen. Routenaufzeichnung auf Komoot.
Wir bleiben zwei Tage in Úbeda und verlassen dann aber auch Andalusien in die nördlich gelegenere Region Kastillien La Mancha.
...Toledo
Weiterfahrt nach Toledo. Auf der A 4 fahren wir bestimmt 1 Stunde eben und Schnur geradeaus gefahren. Hin und wieder mal eine kleine Kurve und dann schnurgeradeaus weiter.
Toledo Parkplatz unterhalb der Altstadt wie von Womo-Iberico empfohlen. Ausdrücklich kein Camping (es steht dort auch ein deutliches Schild an der Zufahrt), keine Keile, Stühle, Trittstufe etc. Es gibt aber eine Sitzgruppe hinter dem Platz direkt am Fluss Tajo, an der man sich bei warmen Wetter aufhalten kann. Mitreisende aus dem Raum Madrid bestätigen uns, dass man dort über Nacht parken und schlafen kann, solange man kein Campingverhalten an den Tag legt.
Sehr schönen Altstadt, jedoch mit erheblichen Steigungen. Fußweg geht direkt hinter dem Parkplatz los. Die Stadt ist aus unserer Sicht deutlich interessanter und beeindruckender als z. B. Cordoba. Abendrunde mit der Rolltreppe hoch in die Stadt mit Lichtermeer.
Ucles / Kloster
Wir machen dort nur einen kurzen Stopp, besuchen das Kloster.
Das beste Trinkwasser gibt es direkt an einem Brunnen in der Mitte des Ortes. Wir sind darauf aufmerksam geworden, weil dort viele Einheimische aus der Region Wasser in Kanister zapften.
Man bestätigte uns ausdrücklich die Trinkbarkeit des Wassers. Wir schließen uns also mit unserer Gießkanne an und füllen unsere Tanks. Unser erstes Kaffeewasser ohne Chlorgeschmack, seit wir in Spanien unterwegs sind.
Der Stellplatz in Ucles liegt etwas außerhalb an einer Scheune mit einem schönen Blick auf das Kloster am Hang gegenüber. Ebenfalls ein kostenloser Platz. Entsorgung am Platz möglich. Allerdings gibt der Ort sonst nicht viel mehr her, sodass wir uns für die Weiterfahrt nach Cuenca entscheiden
Cuenca
Cuenca hatten wir bereits im vergangenen Jahr besucht. So hatten wir keine Mühe, den etwas versteckten Stellplatz im Tal des Júcar zu finden. Am besten fährt man sich von der Stadtmitte der neuen Stadt über den Júcar und orientiert sich danach gleich rechts in Richtung Freibad (Plaja).
Der Stellplatz in ein einfacher Parkplatz, der von Womos zur Übernachtung genutzt werden darf. Keine Infrastruktur. Wir verbringen hier über Nacht zusammen mit 2 spanischen, 1 italienischen und 1 britischen Fahrzeugen. Direkt hinter unserem Schlafzimmer schlängelt sich der Júcar durch die Felsbrocken, die wohl irgendwann mal aus dem oberen Teil des Canyons hier gelandet sind.
Wir wandern zu Fuß hoch in die Altstadt. Vorsicht: Es geht richtig hoch !!! Aber sowohl der Anstieg als auch der Blick auf die Canyons von oben sind sehenswert.
Der Ort liegt auf 946 m Höhe. Auch in der Nacht hatten wir wieder ordentlich Nachtfrost.
Siehe dazu auch unser Beitrag vom vergangenen Jahr
Die hängenden Häuser von Cuenca (Provinz Cuenca) und das Tal des Jugàr
Nach einem ausgiebigen Spaziergang hoch nach oben mit Blick auf die Altstadt von Cuenca und zur Kapelle San Julian geht es am frühen Nachmittag weiter. Unser Ziel ist der Bergwerk-Ort Escucha auf etwa 1300 m Höhe.
Escucha
Unser Ziel ist der Bergwerk-Ort Escucha auf etwa 1300 m Höhe. Mit seinen rund 800 Einwohnern erinnert in Escuca Einiges an den ehemaligen Bergbau, der irgendwann mal eingestellt wurde. Genaueres konnten wir weder im Ort noch im Netz ausfindig machen.
Heute „schmücken“ riesige Windkraftanlagen sowie zahlreiche Photovoltaik-Anlagen die Berge rund um den Ort.
Der Weg hierher führt uns über die N420 sowie einige Nebenstraßen, vorbei an der Hauptstadt Teruel. Einiges erinnert eher an eine Mondlandschaft und wirkt auf uns sehr mystisch. Es sind kaum Fahrzeuge auf der Strecke unterwegs.
Escucha empfängt uns mit einem Übernachtungsplatz auf einem großzügig komplett neu angelegten großen Freizeitgelände inmitten des Ortes. Der Platz ist noch am Entstehen, ist aber in weiten Teilen schon gut nutzbar. Lediglich die Wasserversorgung war noch außer Betrieb. Auf 6 Plätzen gibt es kostenlosen Strom, gegenüber sind weitere 6 Plätze verfügbar.
Wir entdecken im Ort etliche Bauwerke, die wohl nie fertiggestellt wurden. Ebenso wie ein komplett erschlossenes Neubaugebiet ohne Häuser. Möglicherweise hängt dies mit der ursprünglich geplanten Bahnstrecke zwischen Alcaniz und Teruel zusammen, die aber nie fertig gebaut wurde.
Wir haben auf unserer Tour durch Spanien einige solcher Industrieruinen und verlassene Bergbauorte gefunden. Hierüber gibt es mehr in einem gesonderten Beitrag. Er wird hier verlinkt, sobald er fertig ist.
Alcaniz
Der Stellplatz in Alcaniz bietet Platz für ca. 10 Fahrzeuge und ist nahe dem Zentrum und hat V+E. Das waren aber auch schon die positiven Punkte. Der Platz liegt neben der Zufahrt Straße zur Innenstadt, in einem nebenstehenden verfallenen Gebäude stapeln sich verwahrloste Katzen. Nach einem kurzen Stadtrundgang beschließen wir die Weiterfahrt.
Auch in der folgenden Stadt Caspe wurden wir nicht wirklich fündig. Womo-Platz für ca. 6 Fahrzeuge, direkt an der N-211, nicht wirklich einladend.
Wir suchen weiter. Zwischenzeitlich schon etwas verzweifelt, denn es war bereits 16.00 Uhr. Und werde meist unruhig, wenn ein gewisser Zenit überschritten ist und Gefahr besteht, dass wir unseren Platz in der Dunkelheit suchen müssen.
La Grania d*Escarp / Nähe Mequienca am Ebro
Gelandet sind wir schließlich (noch vor Einbruch der Dunkelheit) in dem kleinen Ort La Grania d’Escarp am Rui Segre. Wenige km weiter, in Mequienza, mündet der Riu Segre in den Ebro. Wir sind in der Provinz Catalunia.
Hier erleben wir ähnliche Bilder wie am Tag zuvor in Escucha. Unser Stellplatz ist sehr schön und ansprechend angelegt, fasst ca. 12 Mobile. Wir stehen dort alleine. V+E ist vorhanden, ebenso Strom. Neben uns eine Förderanlage, die auf einen ehemaligen Bergbau hinweist. Etwas weiter oben ein großes Gebäude, das möglicherweise Werkstätten oder Unterkünfte beinhaltete.
Im Innenort finden wir den Einstieg zu zahlreichen Mountain-Bike- und Wanderrouten. Wir entscheiden uns für eine Radtour am Riu Segre entlang nach Mequienza. Tourenaufzeichnung hier auf Komoot.
Tarrega / am Polizeiquartier
Eigentlich nur ein notwendiger Zwischenstopp auf der Fahrt in Richtung Osten zurück an die Costa Brava. Der Stellplatz in Tarrega umfasst ca. 10 Plätze, V+E vorhanden, jedoch kein Strom. Der Platz ist nichts Besonderes. Eher ein reiner Abstellplatz neben einem großen PKW-Parkplatz und einem Lkw-Übernachtungsplatz. Das einzig positive ist die Polizeiwache direkt nebenan, die zumindest ein subjektives Sicherheitsgefühl vermittelt.
Nur wenige km weiter liegt auf dem Berg allerdings der Ort Cervera mit einem ebenfalls kostenlosen, jedoch wesentlich schöneren Stellplatz. Allerdings bemerkten wir dies erst am Folgetag bei unserer Weiterfahrt. Wir hatten diesen Platz im vergangenen Jahr bereits besucht.
Zur Mandelblüte an die Costa Brava – Stellplätze und Campingplätze auf unserer Route
St. Gregori / Girona
Girona mit seinen bunten Häusern wollten wir in diesem Jahr unbedingt noch kennen lernen. Wir entscheiden uns für die Übernachtung in einem kleinen Nachbarort St. Gregori, etwa 6 km von Girona entfernt.
Unser Stellplatz ist etwas außerhalb des Dorfes. Ein großer naturbelassener Platz, der sicherlich Platz für 15 – 20 Mobile bietet. In einem Randbereich ist allerdings auch als Grünabfallstelle für die örtliche Bevölkerung wie auch ein stillgelegter Teich, der je nach Windrichtung etwas „muffelt“. V+E bedingt vorhanden. Entsorgung ist über einen Abwassergulli möglich. Ansonsten gibt es nur eine Gemeinschafts-Zapftstelle für Wasser, die für alles dient. Wir haben dort kein Wasser gezapft. Wir verbringen die Nacht mit zwei spanischen und einem deutschen Mobil.
Nachmittag: Fahrradrunde nach Girona mit Besichtigung der „bunten Häuser“ und der Kathedrale. Fahrstrecke ca. 7 km, weitgehend auf Fahrradwegen. Aufzeichnung auf komoot. Interessant ist, dass die „bunten Häuser“ in der Bevölkerung als solche gar nicht bekannt sind. Sind wohl ganz einfache Wohnhäuser, die halt zufällig am Wasser stehen. An den kostenlosen SP in Girona fahren wir auf unserer Fahrt nach Girona vorbei. Der Platz ist riesengroß, liegt allerdings direkt an der Straße. Da sind wir in san Gregori wesentlich besser und ruhiger aufgehoben.
Wir bleiben noch einen weiteren Tag in San Gregori. Vormittag gemütlich ausschlafen und frühstücken. Anschließend kleine Fahrrad- und Stadtrunde sowie Nachmittag Großeinkauf im Mercadona. Auch die Reisemitbringsel für zu Hause müssen organisiert werden. Großeinkauf an Kaffee und Wein. Beides kostet in vergleichbarer Qualität nicht mal die Hälfte als bei uns zu Hause.
L’Estartit / Camper Park Costa Brava
Schöner Stellplatz Camper Park CostaBrava direkt im Zentrum. Berge im Hintergrund. Zum Meer sind es ca. 300 m. Supermarkt und Bäcker ebenfalls in der Nähe. Der Platz fasst 60 – 100 Mobile. Die Plätze sind recht klein bemessen, jedoch ausreichend. 1. Übernachtung für 12 EUR, 2. Übernachtung 8,00 EUR, dann 10 EUR je weitere Übernachtung. Warmwasser, Frischwasser, Strom, geht extra.
Die Inseln, die man von der Strandpromenade aus sieht, ragen wie steile Felsen aus dem Wasser. Das Wasser ist klar. Man sieht bis auf den Boden. Es ist an der Strandpromenade doch einiges los. Viele Spaziergänger, Fahrradfahrer.
Im Vergleich zu Palamos gefällt es uns hier fast noch etwas besser. Auch bietet der Stellplatz deutlich mehr Sonne als der Wohnmobil-Platz Area Camper Park in Palamos, wo es ab 16.00 auf vielen Plätzen doch schon wieder schattig wird. Aber auch wegen der Strandnähe und der deutlich besseren Infrastruktur in der Nähe.
Trotz automatischem Registrierungssystem ist der Stellplatz Betreiber selbst vor Ort (und bedient das System meist selbst), freundlich und hilfsbereit.
Wir bleiben hier zum Abschluss unserer Spanienreise drei (!!!) Nächte. Unser längster Aufenthalt an einem Ort, seit wir unterweg sind.
In den Nachbarort Torroella de Montgri gibt es eine Via Verde, eine von vielen alten Bahntrassen in Spanien, die als Radewege genutzt werden.
Zurück geht es durch Olivenhaine und blühende Mandelbäume. Hinter uns die Berge, vor uns das Meer. Es scheint als will Spanien uns am letzten Tag nochmal einen Zeitraffer unserer Eindrücke präsentieren.
Dienstag, 21.02. / 9:15 Uhr
Erstmals seit sechs Wochen sehen wir Nebel. Die Berge um uns herum sind kaum sichtbar. Trotz Plus-Temperaturen fühlt sich die Luft deutlich unangenehmer als in den Wochen bisher. Wir fahren los und wollen unseren Aufenthalt in Frankreich auf eine Nacht beschränken. Nach ca. 700 km (überwiegend Autobahn) erreichen wir den kleinen Ort St Andre sur Viex-Jonc in der Nähe von Bourg en Bresse. Maut in Frankreich ca. 85 EUR.
Aire de Camping-cars in St. Andre sur Viex-Jonc
Kleiner Ort mit netten Stellplatz für 5 Mobile. Parzelliert (mit Büschen getrennte Stellplätze), V+E vorhanden, jedoch kein Strom, 6 EUR pro Nacht. Wir teilen uns den Platz mit 4 anderen deutschen Mobilen, von denen alle außer uns noch in Richtung Süden unterwegs waren.
Wir konnten einige Tipps mitgeben sowie unsere Grüße an Mandelbäume, Oliven- und Orangenhaine, an viele viele andere wunderschöne Eindrücke, Meer, Flüsse, Canyons, Felsen, Schluchten, gemütlichen Plätzen und Städtchen, zahlreichen netten Bekanntschaften, die wir auch bei dieser Reise wieder in unserer Erinnerung mitnehmen durften. Und diese den Lesern unseres Blogs auf diese Weise weitergeben dürfen.
Insgesamt waren wir 6.521 km unterwegs und waren 41 Tage und 40 Nächte in unserem Kastenwagen unterwegs. „Ob die nächste Reise schön geplant sei?“ wurden wir gefragt. Nein, noch nicht. Aber sie wird definitiv kommen. Vielleicht ans Nordkap, nach Albanien, Italien oder in die Fränkische Schweiz oder den Schwarzwald. Wer weiß das heute schon.
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