In diesem Beitrag geht es von Besalú 300 km weiter in Richtung Süden nach Calaceite. Calaceite soll eines der schönsten historischen Dörfer sein. Davon wollen wir uns überzeugen. Das Dorf liegt in der autonomen Region Aragón, in der wir für die Folgetage einige Touren geplant haben. Unter anderem stehen zwei Radtouren auf der Via Verde de la Terra Alta auf dem Programm. Doch darüber mehr weiter unten im Artikel.
Überblick / Inhaltsverzeichnis
- Calaceite – eines der schönsten Dörfer Spaniens
- Unser Basislager in Calaceite
- Prat de Comte und der Via Verde de la Terra Alta
- Via Verde de la Terra Alta über Bot nach Horta de San Juan
- Unser Basislager in Prat de Comte
- Via Verde de la Terra Alta und Via Verde Val Zafan über Fontcalda nach Xerta
- Die warmen Quellen und die Schlucht von Fontcalda
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Calaceite – eines der schönsten Dörfer Spaniens
Die vier Stunden Fahrt von Besalú hier her haben sich gelohnt. Calaseite zählt zu den schönsten historischen Städtchen Spaniens und bietet uns zahlreiche Fotomotive.
In der Tourist-Info erhalten wir von der sehr freundlichen jungen Dame ein paar Hinweise für die kommenden Tage, an denen wir Fahrradtouren auf dem Via Verde zwischen Cretas und Tortosa planen.
Unser Basislager in Calaceite
Der Stellplatz, den wir uns als Basislager für unseren Aufenthalt ausgesucht haben, ist weit besser als er uns in dem Kommentaren auf Park4Night avisiert wurde. Es ist ein einfacher Erdplatz, der als allgemeiner Besucherparkplatz auch von Pkw genutzt wird, der durch den Regen entsprechende Rinnen bekommen hat und wahrscheinlich bei Regen auch schnell schlammig wird.
Der Platz ist kostenlos, hat kostenlos V+E incl. Frischwasser, kein Strom. Dank der guten Beschreibung bei Womo-Iberico finden wir den Platz auch auf Anhieb: Nicht in die Stadt hochfahren, auf keinen Fall in die Stadt fahren, hieß es dort. Nach unserer Besichtigungsrunde wissen wir natürlich auch warum.
Wir stehen nun im Hinteren Teil des Platzes zwischen zwei frisch gepflanzten Bäumen und genießen beim Kochen den Blick auf das weite Tal mit Olivenbäumen und Mandelbäumen. Im besten Falle würden dort sicherlich ca. 20 Mobile Platz finden. Wir stehen dort die Nacht mit 2 Spanischen Fahrzeugen.
Auf den dahinterliegenden Bergen sehen wir zahlreiche Windräder, die bei Dunkelheit rot blinken. Auch hierzulande sieht man diese Giganten skeptisch. Immer wieder weisen Banner und Plakate an Hausfassaden darauf hin.
Prat de Comte und der Via Verde de la Terra Alta
Weiterfahrt nach Prat de Comte. Für die ca. 30 km benötigen wir eine gute Stunde. Prat de Comte eignet sich als Ausgangspunkt zum Via Verde „de la Terra Alta“, eine alte Bahnlinie, die Alcaniz und Cretas mit der Küstenregion Tortosa und dem Ebro Delte verbindet.
Via Verde de la Terra Alta über Bot nach Horta de San Juan
Unsere erste Tour am Nachmittag führt uns von Prat de Comte über Bot in Richtung Horta de San Juan. Von unserem Stellplatz aus geht es zunächst die Straße weiter ca. 300 m den Berg hinauf und dann in zahlreichen Kehren etwa drei km steil bergab zum alten Bahnhof von Prat de Comte. Dort ist der Einstieg zum Via Verde.
Die ca. 15 km, die wir gefahren sind, führen überwiegend über Viadukte und durch Tunnels. Die Tunnels sind allesamt unbeleuchtet.
Der längste Tunnel ist ca. 750 m lang. Die kurzen Stücke zwischen den Tunnels auf den Viadukte eröffnen immer wieder neue interessante und impossanten Einblicke in enge Täler und Schluchten.
Man muss sich die Bahnradweg in Spanien jedoch etwas anders vorstellen, als wir diese in Deutschland kennen.
Der Bahnradweg entspricht im Straßenbelag ungefähr den spanischen Nebenstraßen, die man auch mit dem Auto vorfindet. Grundsätzlich zwar „befestigt“, aber unzählige Schlaglöcher, teilweise weggespülte Teilstück etc.
Aufzeichnung der von uns gefahrenen Strecke bis kurz vor Horta de San Juan hier auf komoot.
Unser Basislager in Prat de Comte
Der Wohnmobilstellplatz in Prat de Comte ist parzelliert und fasst etwa 30 Mobile. Wir stehen in der ersten Nacht mit drei Spaniern und einem Holländer. In der zweiten Nacht teilen wir uns mit einem VW-Bus aus Bayern den großen Platz. Der Platz hat V+E, jedoch keinen Strom. Die 2,00 EUR pro Nacht zahlt man in dem ca. 200 m entfernten kleinen Lebensmittelmarkt.
Etwas unglücklich sind die großen Hallen etwas oberhalb des Platzes auf der anderen Straßenseite, in denen wir dem Geruch nach einen Geflügelzuchtbetrieb vermuten. Je nach Windrichtung duftet es auf dem Stellplatz dann auch recht unangenehm. Solche riesigen Hallen sind in ganz Spanien verteilt fast überall zu finden, meist in Regionen, in den sonst nichts ist.
Als Übernachtungsalternative für die Via-Verde-Tour eignet sich auch der alte Bahnhof in Prat de Comte, den man etwa 3 km weiter erreicht. Einfach die kleine Straße am Platz vorbei weiterfahren. Oder alternativ den alten Bahnhof im ca. 5 km entfernten Bot, wo wir bei unserer Vorbeifahrt ebenfalls einige Womos gesehen haben.
Seit gestern beobachten wir, dass allmählich die Mandelbäume zu blühen beginnen. An einigen Bäumen sind schon Blüten offen. Bei vielen anderen sieht man deutliche Knospen, die nur noch wenige Tage zum Aufblühen brauchen. Wir müssen also noch ein paar Tage in der Region verbringen, um diese Pracht der Mandelbaumblüte mitzuerleben.
Via Verde de la Terra Alta und Via Verde Val Zafan über Fontcalda nach Xerta
Die Nacht war stürmisch. Wir erwachen bei bedecktem Himmel. Es ist leicht neblig und stürmt noch immer. Wir brechen trotzdem gegen 10:30 Uhr mit dem Fahrrad auf. Unser Tagesziel ist die kleine Stadt Xerta am Ebro, die wir über den Via Verde de Terra Alta und den Via Verde Val Zafan erreichen.
Unser Weg geht wie am Vortag zunächst ca. 3 km die enge Anfahrtstraße steil hinab zum alten Bahnhof Prat de Comte.
Von dort folgen wir dem Via Verde durch unzählige Tunnels und über kleine Viadukte mit Blick auf die Täler und die Berglandschaft. Angeblich sollen es 20 Tunnels und 5 Viadukte sein. Gefühlt waren es viel mehr.
Besondere Highlights sind auch die zahlreichen Bahnhöfe auf der Strecke, die aber schön hergerichtet zu Ruhezonen gestaltet sind.
Die letzten km vor Xerta geht es dann am Ebro entlang. Auf diesem Teilstück sieht man an der Vegation schon den Einfluss des Ebro-Deltas.
Insgesamte Tourenlänge ca 44 km, zunächst stetig bergab und auf dem Rückweg wieder bergauf. Ca. 470 Höhenmeter. Aufzeichnung auf komoot.
Die warmen Quellen und die Schlucht von Fontcalda
Gleich kurz nach unserer Abfahrt am alten Bahnhof Prat de Comte erreichen wir nach zwei oder drei Tunnels Fontcalda, eine kleine Ansiedlung mit warmen Quellen.
Das Wasser im Bach ist nicht heiß, aber gut handwarm. Es riecht leicht schwefelig. In dem warmen Wasser tummeln sich zahlreiche kleine Fische.
Es lohnt sich, das Fahrrad dort abzustellen und ein paar hundert Meter über den befestigten Pfad in die Schlucht hinein zu laufen.
Wer nicht die große Radtour machen möchte, sondern lieber zu Fuß unterwegs ist, kann Fontcalda auch bequem vom alten Bahnhof Prat de Comte aus erreichen. Einfach dort parken und den Weg durch ein oder zwei Tunnels zu Fuß gehen. Taschenlampe nicht vergessen !
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