Wer erst hier in unseren Reisebericht eingestiegen ist, kann sich über diesen Link auch den 1. Teil unserer Spanien-Rundreise aufrufen:
Spanien 2023 – Kurzbeschreibung, Route und Stellplätze (Teil 1)
Und nun die Fortsetzung. Unser Bericht endete in Teil 1 mit unserem Besuch in Antequere.
Überblick / Inhaltsverzeichnis
El Torcal und zurück nach Antequera
El Torcal ist ein 1171 ha großes Naturschutzgebiet ca. 14 km entfernt von Antequera. Mit seinen außergewöhnlichen Karstformationen gehört der Park zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens (Quelle und weitere Informationen siehe Wikipedia).
Der Rundweg, den wir geplant hatten, beginnt am Besucherzentrum in etwa 1000 m Höhe. Auf dem letzten Stück zum Besucherzentrum war die Fahrbahn leicht schneebedeckt. Wunderschöne gigantische Bergwelt mit Gesteinsformationen.
Wir entscheiden uns für den langen Rund Weg mit gelber Markierung. Für die 5,5 km benötigen wir ca. 2,5 Stunden. Der Weg ist anspruchsvoll und teils sehr matschig. Es geht über Felsen und schmale Wege. Trittsicherheit und festes Schuhwerk (Hohe Wanderschuhe) unbedingt erforderlich.
Generell stellen wir immer wieder fest, dass die Eindrücke, die wir in der Bergwelt gewinnen, kaum in Worte und schon gar nicht in Bildern zu fassen sind. Der Betrachter sind am Ende eine matte Landschaft mit vielen Steinen. So haben wir irgendwann das Bildermachen eingestellt und unsere Eindrücke nur noch mit den eigenen Augen gesammelt.
Am Nachmittag steuern wir den inoffiziellen Übernachtungsplatz an, der von El Torcal noch vor Antequera auf dem Hügel liegt. Wir haben ihn am Vormittag auf der Anfahrt entdeckt. Von hier aus haben wir einen guten Ausblick auf die Stadt und die Burg, und einen herrlichen Rundumblick auf die Bergwelt und die Täler rundum. Hier stehen ca. 15 Mobile. Wir beabsichtigen die Nacht hier zu bleiben.
Wir haben auf unserem Aussichtspunkt mit 360 Grad Panoramablick gut geschlafen. Am nächsten Vormittag steht zunächst einmal Schuhe putzen auf dem Programm. Der matschige Lehm vom Vortag war inzwischen zu einer harten Kruste geworden. Wir genießen noch den Vormittag in der Sonne bevor wir in Richtung Küste aufbrechen.
[maut1]
Benalmadena und Mijas
Besuch des Castillo de Colomares. Das Castillo ist keine echte Burg, sondern eine Kreation aus den 80er Jahren, in dessen Zusammenhang biblische Sachverhalte sowie von Christoph Columbus dargestellt werden. Unsere Meinung: Ein netter Gag und für 3 EUR Eintrittspreis in Ordnung mal reinzuschauen.
Weiterfahrt nach Mijas. Aber welches Mijas ist gemeint? Unser Ziel war ein großer Stellplatz auf einem Festplatz unterhalb der Stadt mit einem grandiosen Blick aufs Meer. Den grandiosen Blick gab es allerdings in Mijas Pueblo. Der Stellplatz dagegen gab es in Cala de Mijas.
Unser Fazit: Mijas Pueblo (also das Dorf oben in den Bergen bitte bitte mit dem Wohnmobil meiden. Es gibt dort keine Parkplätze und die Anfahrt zu den ausgeschilderten Parkplätzen führen in einen schmalen Weg, an dem rechts Pkw parken und der Rest sehr sehr eng ist.
Der Stellplatz in Cala de Mijas befindet sich auf dem großen Festplatz außerhalb der Stadt. Zwischen Festplatz und Stadt führt die Autobahn. Der Platz war mit bestimmt 100 Womos belegt. Wir waren erschöpft von der Anfahrt und unserem Exkurs durch Mijas Pueblo und hatten keine Lust weiter zu suchen. Wir fanden zum Glück einen Platz im hinteren Teil der Parkplatzes unter den Bäumen.
Das einzige, was für diesen Standort spricht, ist der Sandstrand, den man in wenigen Minuten zu Fuß erreicht. …. und dass die Übernachtung nichts kostet. Aber manche Plätze braucht man einfach, um sein nächstes Ziel zu erreichen.
Ronda
Wir besuchen am Vormittag noch den Wochenmarkt in Mijas und brechen dann Richtung Ronda auf.
In Ronda stehen wir auf den offiziellen Stellplatz. Der Platz kostet 18 EUR pro 24 Stunden und kann im 6-Stunden-Takt für je 4,50 EUR verlängert werden. V+E, Strom, Sanitäranlagen sind vorhanden und inclusive. Lediglich die warme Dusche kostet extra. Wir besuchen Ronda.
Wir waren im vergangenen Jahr in Cuenca und ich hatte mir hier eher noch eine Steigerung vorgestellt. Cuenca bettet sich deutlich impossanter und wuchtiger in die Canyons ein als es in Ronda der Fall ist.
Beeindruckend in Ronda ist dagegen die Brücke, die die alte Stadt mit der neuen Stadt verbindet. Mit ihren fast 150 m hohen Säulen überragt sie die Schlucht. Also nicht besser oder schlechter – einfach nur „anders“.
Am Folgetag nehmen wir uns auch die Zeit mit dem Fahrrad die sagenhaften Felsen und die Brücke von unten zu erkunden. Routenaufzeichnung hier auf komoot.
Júzcar / Schlumpfdorf
25 km entfernt von Ronda befindet sich das kleine Örtchen Júzcar, das mittlerweile als Schlumpfdorf bekannt ist. Wir hatten von einem unserer Platznachbarn in Ronda davon erfahren.
Alle Häuser sind in verschiedenen Blautönen. Viele Häuser sind mit Schlümpfe geschmückt und ein eigener Schlumpfspielplatz ist gleich neben dem Stellplatz. Die Anfahrt zum Ort geht über eine schmale, etwa 7 km lange Zufahrtsstraße.
Der angebotene Stellplatz für Wohnmobile (direkt am Ortseingang auf einem gemischten Parkplatz) ist kostenlos. Es gibt keinerlei Versorgung noch Entsorgung. Allerdings gibt es auch nur wenige Plätze, auf denen man einigermaßen eben stehen kann.
Wir fahren, trotz bereits vorgerückter Stunde weiter nach Castellar de la Frontera.
Castellar de la Frontera Nuevo
Der Ort trennt uns nur noch wenige km von unserem südlichsten Reiseziel: Der Straße von Gibraltar und Tarifa. Wir erreichen den Stellplatz in Castellar de Frontera Nuevo schon nach Einbruch der Dunkelheit.
Der Platz ist kostenlos, betoniert und komplett eben. V+E ebenfalls kostenlo. Für ca. 20 Fahrzeuge teils links und rechts der Straße, jedoch ruhig. Wir haben Glück und finden noch 3 freie Plätze, von denen wir für die Nacht einen in Beschlag nehmen.
Radtour nach Castellar de la Frontera Viejo, dem „Alten Teil“ mit seinem maurischen Castillo. Die Zufahrt dorthin geht etwa 10 km über eine wenig befahrene Nebenstraße und zum Schluss steil die Serpentinen bergauf. Von oben hat man einen schönen Blick auf den Stausee, der etwa 300.000 Menschen in der Region Cadiz mit Wasser versorgt. In der Ferne sehen wir den Hafen von Algeciras sowie den Felsen von Gibraltar.
Ansonsten bietet die neue Stadt Castellar Nuevo nichts spannendes. Sie wurde erst im Jahr 1971 errichtet. Viele Einwohner der alten Stadt Castellar Vieco siedelten dorthin um. Attraktiv bleiben Burg und Stausee.
Wir verbringen nach unserer Radtour noch eine zweite Nacht an dem Platz, um dann am folgenden Morgen frisch ausgeruht nach Tarifa aufzubrechen.
Ein guter Brauch in ganz Spanien ist, dass so ziemlich jeder Ort und jede Stadt an einer zentralen Stelle mit großen Buchstaben auf sich aufmerksam macht.
Tarifa
Wir verlassen Castellar relativ frühzeitig. Bis Tarifa, den südlichsten Festlandzipfel Europas sind es nur 40 km, jedoch ca. 1 Stunde Fahrzeit. Die Gegend wird deutlich grüner. Wir sehen Pferde und Rinder auf den Wiesen und fühlen uns fast ein wenig wie bei uns zu Hause im Bayerischen Voralpenland. Kurz vor Tarifa erleben wir nahezu eine Wohnmobilinvasion. Hier muss wohl jeder mal gewesen sein und wir ahnen schon, was uns in Tarifa erwartet.
Das afrikanische Festland ist hier an der Straße von Gibraltar nur wenige km entfernt. Auf dem Meer bewegen sich „schwere Schiffe“ vom Mittelmeer in den Atlantik und umgekehrt. Bis zu diesem Punkt waren wir knapp 3.400 km unterwegs.
Der offizielle Wohnmobilstellplatz in Tarifa ist – wie auch in anderen Orten – ein einfacher großer Lehm-Sand-Platz für ca. 80 Fahrzeuge. Übernachtungspreis 8,00 EUR.
Da wir Tarifa nur einen Kurzbesuch ohne Übernachtung abstatten wollen, suchen wir eine Alternative.
Tarifa (Platz beim Lidl)
Am oberen Ortsausgang von Tarifa finden wir einen großen Parkplatz neben dem Lidl. Dort stehen ca. 20 – 30 andere Wohnmobile. Ob die dort nur tagsüber stehen oder auch über Nacht, weiß ich nicht. Wir stellen uns für unseren Stadtbesuch dazu.
Tarifa / Barbate
Nach da 1 Stunde Fahrt entlang der Atlantikküste landen wir in der kleinen Fischerstadt Barbate. Die Strandpromenade ist bei diesem herrlichen Wetter übervoll – das Thermometer zeigt 19 Grad.
Wir finden einen Übernachtungsplatz an dem großen WoMo-Parkplatz am Yachthafen. Der Platz ist komplett aspaltiert und wenig spektakulär, liegt aber zentral am Yachthafen.
In wenigen Minuten sind wir mit dem Fahrrad am Fischerhafen und an der Strandpromenade. Es sind ca. 50 Plätze. Der Standplatz kostet 13,15 EUR pro Nacht. V+E gibt es am Eingang. Toiletten und Duschen am Gebäude auf der anderen Seite. Strom gibt es keinen. Es stehen aber bereits Stromsäulen.
Besonders bekannt ist Barbata durch seinen Thunfisch, den man auch in den zahlreichen Lokalen im Ort genießen kann.
Wir sind am Atlantik an der Costa de la Luc. Um 22.00 Uhr hat es 13 Grad. Wir bleiben eine Nacht in Barbate und schauen uns ausgiebig um. Am Folgetag geht es weg vom Atlantik und Mittelmeer in Richtung Innenland.
Arcos de la Frontera
Sehr schöner kostenloser Stellplatz am Marktplatz. Eigentlich eher ein geduldeter Übernachtungsplatz. Ca 15 Mobile, kostenlos, ohne alles.
Hier in der Region erinnert und sehr viel an die Toskana. Die vielfältigen erdigen Farben der Felder, die Bäume, teilweise grüne Wiesen.
Wir bleiben zwei Nächte in Arcos. Ausgiebiger Rundgang durch die Altstadt von Arcos. Nachmittag Radlrunde zum See. Das Wetter ist frühlingshaft warm. Wir sitzen in einem Restaurant am See im T-Shirt und lassen uns die Sonne aufs Hirn scheinen.
Utera / Sevilla
Die nächsten beiden Tage sollen überall in der Region regnerisch werden. Wir beschließen einen Zwischenstopp zum Wäsche waschen und Reinemachen im Fahrzeug. Der Stellplatz in der Nähe von Utera befindet sich auf einer Finca und wird privat betrieben. Komplette V+E sowie Strom vorhanden. Alles in allem 15,00 EUR pro Nacht. Lediglich warm Duschen kostet extra. Der Platz ist komplett von Olivenbäumen umgeben.
Die mit Markierung abgeteilten Parzellen sind äußerst großzügig.
Zufahrt über einen unbefestigten Feldweg. In der Nacht fängt es zu regnen an.
Grundsätzlich kann man den Platz auch als Basislager für einen Besuch von Sevilla nutzen. Unser nächstes Ziel nach diesem „technischen Zwischenstopp“ ist jedoch Cordoba.
Doch darüber mehr – und wie es weiter geht – im Teil 3 unserer Aufzeichnung:
https://stadt-land-welt.eu/2023/03/04/spanien-kurzbeschreibung-stellplaetze-3