Wir verlassen den kostenlosen, jedoch gut ausgestatteten Stellplatz in Kaufbeuren bereits zügig nach dem Frühstück in Richtung Süden.
Großzügig vorbei am Bodensee geht es über Bregenz und den Pfänder-Tunnel. Die Autobahn in Österreich ist bis Hohenems mautfrei (Stand 20.06.2021). Dort verlassen wir die Autobahn und folgen der Landstraße weiter nach Vaduz, der Hauptstadt von Liechtenstein. Ein Abstecher (dem Wegweiser nach Triesenberg folgend) führt uns vorbei an der Burg Liechtenstein und eröffnet uns einen sehr schönen Blick auf die Stadt und die umliegende Bergkulisse. … und gibt uns schon mal einen Vorgeschmack auf die Passstraßen, die uns noch bevorstehen werden.
Die Burg ist bewohnt. Eine Besichtungsmöglichkeit besteht daher leider nicht. In Vaduz gelangen wir auch erstmals auf die Route der Grand Tour of Switzerland.
Die Weiterfahrt nach Chur führt uns vorbei an Maienfeld. Ein Abstecher in das Heididorf sowie ein kleiner Rundgang ist Pflicht, wenn auch aus unserer Sicht bei Weitem nicht so beeindruckend, wie wir es uns vorgestellt hatten. Das Dorf und die Region diente als Filmkulisse für den Fernsehfilm „Heidi“.
Wir erreichten unseren Stellplatz in der Hauptstadt Chur gegen 16:00 Uhr. Da wir nur einen kurzen Eindruck von Chur gewinnen und nur eine Nacht bleiben wollen, entscheiden wir uns für den Stellplatz, einen einfachen Parkplatz vor dem Campingplatz. Die Infrastruktur des Campingplatzes (Duschen, WC, V+E) kann mitgenutzt werden. Wer länger bleiben will, sollte zu den ca. 18 sfr noch etwas drauf legen und auf den Campingplatz fahren. Der Platz liegt direkt am Rhein und lädt daher auch zu einer Radltour am Rhein entlang ein. Impossant sind vor allem die steil empor ragenden Felsen auf der gegenüberliegenden Rheinseite.
Wenige Meter entfernt mündet auch die Plessur in den Rhein. Ja, bitte nicht lachen: der Fluss heißt wirklich so.
An der Plessur entlang gelangen wir ohne Plessuren in die Innenstadt von Chur, wo wir nach dem ereignisreichen Tag dann einen Absacker zu uns nehmen, bevor wir uns auf einen weiteren spannenden Tag und die Weiterfahrt nach Davos vorbereiten.
Chur liegt etwas abseits der offziellen Grand Tour-Route. Wir wollten diesen kleinen Abstecher aber auf jeden Fall mitnehmen. Die Weiterfahrt am kommenden Tag zurück nach Landquart und weiter über Klosters nach Davos ist weitgehend unspektakulär und auch nicht allzu weit, sodass wir schon gegen 14:00 Uhr am Campingplatz in Davos Glaris eintreffen.
Stellplatz / Campingplatz in Davos
Den Stellplatz in Davos Klosters hatten wir nach kurzer Besichtigung verworfen, da wir zwei oder drei Tage bleiben und uns der Campingplatz dafür doch deutlich angenehmer erscheint.
Der Platz liegt direkt zwischen dem Bahnhof der Rhätischen Bahn (Bahn verkehrt nur tagsüber) und dem Fluss Landwasser, der zu der Zeit noch ordentlich Schmelzwasser führt und eine dementsprechende Geräuschkulisse entwickelt. Dennoch wirkte der Fluss auf uns auch in der Nacht nicht störend. Direkt gegenüber liegt auch die Seilbahn-Talstation zum Rinerhorn.
Kosten pro Übernachtung für 2 Personen ca. 44 EUR, Sanitäranlagen, V+E, Spülküche, Brötchenservice etc. wie am Campingplatz gewohnt vorhanden. Nach Davos fährt man entweder mit der Rhätischen Bahn (ca. 10 – 15 Min.) oder mit dem Fahrrad (ca. 30 Minuten). Wer Glück hat erwischt den Nostalgiezug, der in den Fahrplan eingebunden und extra ausgewiesen ist, und kann dann sogar „oben ohne“ im Caprio-Abteil nach Davos und zurück unterwegs sein.
Unsere Touren in Davos
1. Tag: Fahrt mit der Rhätischen Bahn (Fahrpreis in der Gästekarte enthalten) nach Davos Platz, Wanderung zur Schatzalp und Strelaalp über den beschilderten Panoramaweg.
Wer will kann sich auf der Schatzalp in der Sommerrodelbahn vergnügen oder im alpinen Pflanzen- und Kräutergarten des Schatzalp-Hotels informieren. Die Schatzalp, gebaut im Jugendstil, diente früher als Erholungsheim für Betuchte.
… oder einfach auf der Strelaalp die Seele baumeln lassen und die Sonne genießen
Wegzeit ca. 1 1/4 Stunden. Zurück nach Davos geht es mit der Schatzalpbahn und mit dem Nostalgiezug zurück nach Glaris.
2. Tag: Radltour über Frauenkirch, Davos Clavadel in Sertigtal zum Sertig Dörfli (einer früheren Valser-Siedlung).
Anstatt dem ausgeschilderten Mountain-Bike-Radweg nehmen wir jedoch die deutlich bequemere und weniger holprige Fahrstraße.
Die letzten 500 m zum Talende und Wasserfall geht es dann zu Fuß weiter.
Für länger Bleibende gibt es im Umfeld von Davos noch viel zu entdecken. Zu erwähnen sei das Landwasser-Viadukt und das Rinerhorn. Doch Reisende wie uns zieht es weiter. Erklärtes Ziel ist es, über den Flüela-Pass, St. Moritz in ein bis zwei Tagen den Lago Maggiore zu erreichen. Doch darüber mehr im nächsten Beitrag.
Da haben wir uns glatt verpasst im Heidiland ;-).
Schöne Erlebnisse und Tage hier.
LG Renate