Die Redewendung „auf Draht sein“ stammt übrigens aus der Zeit des Telegrafierens. Die Telegrafensignale wurden über einen Kupferdraht übertragen. Jemand, der also gerade telegrafierte, war sozusagen „auf Draht“. Heute bezeichnet die Redewendung jemand, der besonders gewieft und entscheidungsfreudig ist.
Schon bei der Anfahrt nach Altena aus dem Norden begleiten uns in einem engen Seitental zahlreiche Drahtzieher-Fabriken. Mal links, mal rechts, dazwischen immer wieder Wohnhäuser, dann wieder Fabriken …. Entfernt erinnerte uns die Fahrt an unsere Tour über die Eisenerz-Straße in der Steiermark im „Land der Berge und Hämmer“ vor zwei Jahren.
Wir erreichen den Wohnmobilstellplatz an der Sauerland-Halle am Samstag gegen Mittag. Trotz Urlaubszeit, Wochenende und schönem Wetter ist der Platz nur spärlich belegt. Laut Beschreibung fasst der Platz 12 Wohnmobile. Realistisch würde ich sagen 8 – max. 10.
Die vorderen Plätze sind befestigt. Dort befindet sich auch eine Stromsäule. Im hinteren Bereich steht an längs zwischen Sportgelände, einem Fußweg, der im weiteren Verlauf in den Wald und in den Stadtteil Kleff führt, und einer Reihe Bäume und Büsche, hinter denen sich der Fluss Lenne verbirgt.
Die zahlreichen Windungen des Flüsschens machen uns die Orientierung nicht gerade einfach. In welcher Richtung liegt nun das Stadtzentrum mit seiner Promenade und der Burg Altena? Wir erreichen dieses nach links über das Kleff sowie auch nach rechts an der Sauerlandhalle vorbei über die Brücke.
Wir überqueren die Lenne und sind nach einer Weile ….. wieder an der Lenne. Zum Glück hatten wir am Platz ortskundige Nachbarn, die uns bei der Orientierung etwas weiterhalfen.
In der Stadt erinnert vieles an die Metropole der Drahtzieher. Die Drahtskulpuren an den Kreiseln, die Drahtbäume an der Promenade wie auch die zahlreichen in Draht eingefassten Erklärtafeln.
Und auch die zahlreichen „Arbeiterhäuser“ außerhalb des Stadtkerns.
Wer intensiver in die Geschichte des Drahtes und seiner Verwendung eintauchen möchte, dem sei das Drahtmuseum empfohlen. Man erreicht dieses über die Auffahrt zur Burg Altena.
Lohnenswert ist auch ein Besuch der Burg mit der ältesten Jugendherberge der Welt. Wer den Weg zur Burg nicht zu Fuß machen möchte, nutzt alternativ den „Erlebnisaufzug“.
Wir waren „nur“ auf der Durchreise aus dem Münsterland und wollten am Sonntag weiter in Richtung Süden. Eigentlich hätte man hier noch gut ein bis zwei Tage für diverse Erkundungen bleiben können. Oder wir müssen einfach wieder kommen und beim nächsten Besuch etwas mehr Zeit einplanen.
Wir nutzen den Sonntag Vormittag noch für eine kleine Wanderung auf den Hügel hinter unserem Basislager. Danach bringen wir unser Womo auf einen schattigen Platz. Wir entspannen dort noch für zwei Stündchen im Schatten, bevor wir die Weiterfahrt über die kaum befahrene A45 antreten.