Die Rückkehr der Biber im Spessart und am Untermain

Der majestätische Biber, Europas größtes Nagetier, hat sich seinen Weg zurück in unsere heimische Natur gebahnt. Meinen Aufenthalt in Altengronau im Sinntal nutze ich, um auch die Lebensgewohnheiten der Biber näher kennen zu lernen. Gemeinsam mit meinem Scout Ralph Georgi (Zertifizierter Natur- und Landschaftsführer) geht es in die Reviere der Biber. Ich hatte Ralph einige Tage vor meiner Anreise über Facebook kennen gelernt. Er hat mir spontan angeboten, mich vor Ort bei meinen Erkundungen zu begleiten.

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Die Geschichte des Biber in der Region

Seit dem 19. Jahrhundert galt das imposante Nagetier in der Spessart-Region als ausgerottet. Doch in den späten 1980er Jahren, genauer zwischen 1987 und 1988, wurde eine mutige Entscheidung getroffen: An den Bächen Sinn und Jossa im südlichen Hessen, eingebettet in das idyllische Sinntal, wurden neunzehn Elbe-Biber ausgesetzt. Dies markierte den Beginn eines neuen Kapitels für die heimische Fauna.

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Die erfolgreiche Ansiedlung

Die Entscheidung, Biber wieder in die Region zu bringen, erwies sich als Meilenstein für den Naturschutz. Die Biber vermehrten und verbreiteten sich rasch. Die Biber, die sich im Spessart und entlang des Main-Vierecks angesiedelt haben, dürften somit allesamt der Population aus dem Sinntal entstammen. Mittlerweile konnten über 130 Exemplare in der Region nachgewiesen werden.

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Der Lebensraum des Bibers

Die Wahl des Lebensraums des Bibers ist kein Zufall. Der Biber ist das einzige Nagetier, das sich mit dem Bau der charakteristischen Dämme seinen Lebensraum quasi selbst gestaltet. Er bevorzugt Gewässer, die eine Kombination aus fließendem und stehendem Wasser bieten. Er schafft so auch ideale Bedingungen für eine Vielzahl anderer Tiere und Pflanzen und sorgt damit auch für eine Verbesserung Grundwasserspiegels.

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In diesem selbst geschaffenen Lebensraum baut der Biber auch seine Biberburgen, in denen er Schutz findet und seinen Nachwuchs groß zieht.

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Für mich wirkt die Biberburg auf den ersten Blick eher wie eine beliebige Anhäufung von Ästen. Erst beim genauen Hinschauen und auf Hinweis meines fachkundigen Begleiters ist die Biberburg zu erkennen.

Biber haben wir bei unserem Besuch allerdings keine gesehen. Wahrscheinlich saßen sie allesamt in der Burg und haben uns beobachtet.

Rund um die Biberburg finden wir einige sog. Biberrutschen, Stellen an den die Biber ins Wasser gehen.

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Herausforderungen und Bedenken bei der Ansiedlung der Biber

Natürlich entstehen mit der Ansiedlung der Biber auch Bedenken und Probleme. Insbesondere Landwirte und Grundstücksbesitzer können von den Aktivitäten der Biber betroffen sein, wenn ihre Felder und Ufergrundstücke überflutet werden.

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Auch das Anknabbern und Fällen von Nutz-Bäumen entlang von Gewässern ist ein Problem. Hier gilt es Lösungen zu finden, die sowohl den Schutz der Biber als auch die Interessen der betroffenen Menschen berücksichtigen. Bei unserer Tour in Sinntal fanden wir z. B. eine große Ansammlung von Gehölz, mit dem die Biber bewusst versorgt – also quasi gefüttert – werden, um so das Fällen von Bäumen zu verhindern.

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Fazit

Die Spessart-Region und der Untermain bieten dem Biber den perfekten Lebensraum. Die malerische Landschaft des Spessarts, geprägt von dichten Wäldern und klaren Flüssen, ist ein Paradies. Die Rückkehr des Bibers in die Spessart-Region und entlang des Untermain ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie erfolgreicher Naturschutz aussehen kann. Durch gezielte Maßnahmen und das Engagement von Naturschützern und Einheimischen hat sich der Biber in unserer Region einen Lebensraum zurückgewonnen.

Ergänzende Informationen zur Ansiedlung der Biber an Sinn und Jossa findet ihr auch auf https://www.naturefund.de/projekte/biberland_im_sinntal. 

Die gezeigten Bilder dienen der Dokumentation und stammen von verschiedenen Orten im Spessart und am Untermain, an den wir bei unseren Touren Aktiväten von Bibern beobachtet haben. Die genauen Orte möchte ich jedoch nicht verraten, um die Biber vor allzu neugierigen Besuchern zu schützen.


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