Ausflugstipp: Apothekenmuseum in Marktheidenfeld

Durch einen Zufall sind wir vor einiger Zeit im Apothekenmuseum der Obertor-Apotheke in Marktheidenfeld „gelandet“. Wir hatten eigentlich einen Besuch eines nahegelegenen Outlets in Wertheim geplant, doch uns wegen der Autoschlangen schon weit vor der Lokation kurzerhand ein neues Ziel gesucht. So sind wir am Main entlang Richtung Marktheidenfeld.

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Von außen wirkt das Museum der Obertor-Apotheke wie eine ganz normale Apotheke (… soll sie auch), die in der Innenausstattung ihr altes Design beibehalten hat. Die Apotheke wurde nach ihrer Schließung im Jahr 2012 von ihrem Apotheker Dr. Martin originalgetreu beibehalten, teilweise wurden Einrichtungsgegenstände auch „rückgebaut“, um sie wieder in den Originalzustand zu versetzen. Ergänzt wurde das Museum mit einer Sammlung von Gegenständen aus unterschiedlichen Herkunftsquellen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen.

Das Besondere: Gelangt man bei einem „normalen“ Apothekenbesuch nur in die Verkaufsräume der Apotheke, kann man in der Obertor-Apotheke alle Räumlichkeiten der Apotheke besichtigen und erhält entsprechende Erläuterungen. So erhält man auch einen Einblick, wie Medikamente und Rezepturen früher hergestellt wurden. Vom Pillendrehen über das Mischen von Salben, das Formen von Zäpfchen bis hin zum Abfüllen von Tees oder Destillieren von Kräuterrezepturen wird alles geboten. Dafür findet man insbesondere in den hinteren Räumen (im Labor) entsprechende Gerätschaften. Auch viele Behältnisse werden gezeigt. Wusstet ihr, wie die Salbe in die Tube kommt? Oder dass die Farben und Formen von den damaligen Arzneimittelflaschen nicht nur Optik waren, sondern diese eine Bedeutung haben.

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Im Museum erlebt man Pharmageschichte ab dem 18. Jahrhundert hautnah und erhält auf Wunsch Erläuterungen.

Es gibt viele kleine Museen in der Region, die mit liebevoll gesammelten Inventar eingerichtet und meist ehrenamtlich betrieben werden. Häufig von ihren ehemaligen Besitzern oder Betreibern. Wer seine Museumstour von Marktheidenfeld aus fortsetzen möchte, fährt am Main entlang in Richtung Lohr und findet dort im Stadtteil Sendelbach das Schulmuseum, dessen Ausstellung viele Relikte aus der Schulzeit unserer Großeltern, z. B. auch aus der Hitlerzeit und der ehemaligen DDR, enthält.

Für Fahrradfahrer am Mainradweg

Natürlich kann man den Besuch beider Museum auch sehr schön mit einer Fahrradtour am Main entlang verbinden. Von Lohr nach Marktheidenfeld sind es ca. 20 km. Der Mainradweg ist auf der Strecke weitgehend beidseitig befahrbar. Rechtsmainisch führt der Weg ein großes Stück über die ehemalige Bahntrasse Lohr – Marktheidenfeld. Sehenswert auf der Strecke sind die Stadt Rothenfels mit der Burg Rothenfels sowie Neustadt am Main mit seinem Kloster.

Rothenfels im Landkreis Main-Spessart

Leider scheint das Apotheken-Museum in der Region bei Weitem noch nicht so bekannt, wie sich die Initiatoren es sich wünschen. Vielleicht kann dieser Blogbeitrag dies ändern und dabei helfen, auch jungen Menschen zu zeigen, wie früher gelebt und gearbeitet wurde, und dass viele Dinge, die wir heute kennen, sich erst im Laufe der Jahrzehnte so entwickelt haben wie sie heute sind.

Das Museum Obertor-Apotheke findet ihr in der Obertorstraße 10 in Marktheidenfeld (Fußgängerzone). Geöffnet ist jeweils am Samstag von 14:00 – 18:00 Uhr. Auf der Webseite https://museum-obertor-apotheke.de/ findet ihr weitere Informationen.

Für meine Freunde, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind und den Besuch im Apothekenmuseum vielleicht auf ihrer Durchreise mit einplanen:

Wohnmobilstellplätze findet ihr z. B. hier:

Marktheidenfeld direkt am Main, Übernachtungspreis 5,00 EUR zzgl. Strom, V+E vorhanden.

Wer es lieber ländlich und ruhig mag, findet in der Nähe in Bergrothenfels einen kostenlosen Übernachtungsplatz (nur Stellplatz ohne Strom, V+E) wie hier in einem früheren Beitrag von mir beschrieben.

Oder man nutzt einen der zahlreichen Stellplätze am Main entlang, z. B. in Wertheim oder in Kreuzwertheim (mit Blick auf die Burg Wertheim). Darüber hinaus gibt es am Main entlang auch einige Campingplätze.


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Ein Kommentar

  1. DIE APOTHEKE

    Ein traditionsreiches Gewerbe
    pflegt sein jahrhundertealtes Erbe;
    von ersten Vorläufern im alten Rom
    und Paracelsus zum Pharmadiplom.

    Es wird dekantiert, filtriert und titriert;
    man mixt hochwirksame Tinkturen.
    Puder und Salben werden offeriert,
    auch Hilfsmittel für diverse Kuren.

    Gegen Viren und Bazillen;
    Erkältung, Husten, Heiserkeit
    helfen uns Dragees und Pillen,
    machen die Atemwege weit.

    Ob es im Magen zieht und sticht,
    es in der Speiseröhre brennt,
    die Galle streikt, uns quält die Gicht;
    die Pharmazie ein Mittel kennt.

    Die Säurehemmer florieren,
    Dauerbrenner ist Aspirin.
    Es gibt was für Blase und Nieren,
    für jedes Leid eine Medizin.

    Wenn uns eine Krankheit plagt,
    ist die Apotheke der Ort.
    Es ist Fachkompetenz gefragt,
    Wir vertrau’n Apothekers Wort.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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