Unterwegs in Niedersachsen, Ostfriesland und NRW: Zusammenfassung und Stellplätze

Unsere Norddeutschland-Tour startete am Mittwoch, 05.07., und endet am Freitag, 21.07. Insgesamt waren wir 16 Tage unterwegs und hatten 15 Nächte im Wohnmobil auf verschiedenen Stellplätzen. Wir haben rund 1.300 km mit dem Wohnmobil zurückgelegt, Fahrrad-Kilometer gab es ca. 350.

Wie ihr wisst bevorzugen wir in der Regel freie und kostengünstige Übernachtungsplätze und meiden Campingplätze (siehe dazu auch ausführlicher Beitrag hier). Unsere teuersten Übernachtungen schlugen mit 7,00 EUR zu Buche, 8 Übernachtungen waren kostenlos. Im Gesamt-Durchschnitt kostete uns die Übernachtung 2,70 EUR.

Und hier die Details:

Burgsteinfurt bei Münster – 2 Übernachtungen

Stellplatz gegen freiwillige Spende zwischen Polizeigebäude, einer Schule und der Kreisverwaltung. Mit Büschen und Bäumen umgeben. Ca. 30 Stellplätze auf Schotter, überwiegend sonnig. V+E vorhanden incl. Strom, jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, da Toilette über den Grauwasserablauf entsorgt werden muss und keine Nachspülmöglichkeit besteht.

Wir unternehmen ab Burgsteinfurt eine ausgiebige Fahrradtour in die Umgebung (Link zur Tour auf komoot).

Einen Besuch Wert ist der Kreislehrgarten mit vielen verschieden Pflanzen, Sträuchern und Gewürzen zum Anfassen und Kennenlernen.

Ursprüngliche Weiterfahrt nach Papenburg nach Gesprächen mit Platznachbarn verworfen. Es gibt dort nicht viel außer der Werft, auch keine wirklich geeigneten Stellplätze zum Übernachten. Platznachbar empfielt Nordhorn in der Grafschaft Bentheim

Wasserstadt und Fahrradstadt Nordhorn / Grafschaft Bentheim – 3 Übernachtungen

Wir treffen dort am Freitag Vormittag gegen 11:00 Uhr ein und bekommen gerade noch einen Stellplatz im Schatten. Der Platz ist extrem gut besucht und am Abend bis auf den letzten Platz belegt.

 

Ca. 60 Stellplätze, auch für große Fahrzeuge, V+E vorhanden, 5,00 für 24 Stunden. Strom ausreichend am Platz. Plätze auf Rasengitter, Fahrspuren asphaltiert. Viele Bäume, sodass sowohl Schattenplätze als auch Sonnenplätze zur Verfügung stehen.

Bundesstraße nebenan tagsüber hörbar, jedoch eher gleichmäßig Rauschen. Vechtesee gleich über die Straße. Am Vechtesee entlang kommt man auch in die Altstadt und weiter am Kanal nach Holland.

Hier ist das Wasser in den Flüssen überall bräunlich vom Moor. Selbst das Trinkwasser, das wir gezapft haben, hat einen leichten Braunton.

Große Radtour am Nachmittag nach Denekamp – Details und Fotostrecke siehe komoot. Dort ging vor einigen Jahren ein Silvesterraketen-Fabrik in die Luft und verwüstete die halbe Stadt. Teile der Stadt wirken heute sehr einheitlich und wie auf dem Reißbrett entstanden.

Unsere Tour führt uns vorbei an der Grenzschleuse, einem alten Grenzhäuschen am Kanal und am Kanal weiter. Immer wieder Kanäle, stückweise direkt an der Grenze entlang. Dinkelland, Dinkelkanal und Dinkelstein, den wir natürlich unbedingt gesehen haben müssen.

Kurzer Zwischenstopp in einem kleinen Garten an einer alten Mühle mit Cafe, Eis und Kuchen. Insgesamt ca. 43 km.

Samstag: Radeln in der Grafschaft Bentheim nach Bad Bentheim. Es wird sehr warm. Wir entscheiden uns trotzdem für diese Tour. Dort Burg und Altstadt.

 

Bad Bentheim hat auch einen Wohnmobilstellplatz direkt am Schlosspark mit Blick auf die Burg, jedoch kein Schatten und für 12 oder 15 EUR die Nacht.

Sonntag eigentlich geplante Weiterfahrt nach Leer. Aufgrund des sehr heißen Wetters bleiben wir jedoch noch einen Tag und verbringen diesen unter den schattigen Bäumen. Wir schlafen trotz der Hitze bis 9:00 Uhr. Anschließend Reisedokumentation erstellen. Nachmittag Besuch beim Fest der Kanäle mit kostenlosen Bootfahrten auf den Kanälen rund um die Stadt.

Gegen 18:00 Uhr überrascht uns ein Gewitter mit ordentlich Blitz, Donner, Sturm und Regen.

Montag: Weiterfahrt nach Leer – 1 Übernachtungen

Leer verfügt über zwei Wohnmobilstellplätze, beide kostenlos und beide für ca. 8 – 10 Mobile. Beide Plätze liegen in direkter Reichweite zur Altstadt. V+E gibt es nur an dem Platz am Marktplatz.

Montag: Rundgang durch Leer

Dienstag Nachmittag: Radrunde nach Weener und Weenermoor

Radtour nach Weener entlang der Ems und Rückfahrt durch das Weenermoor.

Im Weenermoor habe ich seit vielen Jahre eine Beteiligung an einer Windkraftanlage. Diese musste ich doch mal inspizieren. Ergebnis: Sie laufen noch und erzeugen ordentlich Strom.

Bei der Fahrt über die Emsbrücke hatten sie uns die Straße kurzerhand weggeklappt:

Radrunde und Fotostrecke Weener – Weenermoor hier auf komoot.

 Weiterfahrt nach Emden

Anfahrt Womo Platz Friesentherme in Emden. Es gibt dort nur 4 ausgewiesene Stellplätze ohne V+E, jedoch zahlreiche Ausweichmöglichkeiten auf dem großen öffentlichen Parkplatz nebenan. Tipp bekommen für einen sehr netten Übernachtungsplatz am Außenhafen.

Wir fahren dort hin: Stehen am Abend mit cooler Sicht auf die Hafeneinfahrt und die Schleuse und das Meer. Wir bleiben für eine Nacht.

Es ist kein offizieller Stellplatz, aber wir stehen nicht alleine hier. Sind 6 oder 7 Fahrzeuge, mit denen wir uns die Parkplätze am Wendehammer teilen. Die Übernachtungsgäste behandeln den Platz alle sehr pfleglich. Auf dass er uns für lange Zeit ohne Verbotsschilder erhalten bleibt.

Mittwoch: Emden

Wir fahren nach dem Frühstück zurück zu unserem ursprünglichen Platz an der Friesentherme, danken uns bei unserem Tippgeber vom Vortag und unternehmen unsere geplante Rundtour mit dem Fahrrad durch Emden.

Am Nachmittag es weiter in Richtung Oldenburg. Zuvor geht es allerdings noch zum V+E, Frischwasser-Zapfen und Brauchwasser entsorgen an den Stellplatz am Hafen.

Der Stellplatz ist direkt am Hafen natürlich sehr schön gelegen. Er kostet allerdings auch 15 EUR pro Übernachtung und die Plätze sind allgemein recht eng. Wer den direkten Kontakt zu seinen Nachbarn mag, ist hier gut aufgehoben.

Stadtrundfahrt Emden mit dem Fahrrad mit Fotostrecke hier auf komoot.

Nochmal Mittwoch: Übernachtung in Westerstede

Wir übernachten auf halber Strecke nach Oldenburg in der Kleinstadt Westerstede. Eine nette kleine Stadt mit nettem Stadtzentrum und einem Womoplatz für 4 bis 5 Fahrzeuge am Rande eines großen Parkplatz. Die Nacht ist außerordentlich ruhig.

Versorgung und Entsorgung am Platz gibt es leider nicht. Jedoch ist am anderen Ende des Parkplatz ein Toilettenhäuschen. Der Weg zum Zentrum ist ebenfalls gerade mal über den Parkplatz, also auch Bäcker und Restaurants. Edeka, Lidl und Co. gibt es ebenfalls in der Stadt. Für uns ist der Aufenthalt eigentlich nur ein Zwischenstopp, um die Strecke nach Oldenburg nicht an einem Stück durchfahren zu müssen und um uns wieder mit Proviant zu versorgen.

Donnerstag: Oldenburg

Nach dem Auffüllen unserer Vorräte geht es dann nach dem Frühstück weiter nach Oldenburg. Stellplatz an der Weser-Ems-Halle (Stadion).

Es ist ein abgetrennter Bereich für Wohnmobile und Busse auf dem Messeparkplatz. V+E gibt es dort keine. Es gibt jedoch ausreichend Platz für viele Mobile.

Ins Zentrum von Oldenburg sind es ca. 2 km. Kein Problem mit Fahrrad oder Bus. Auf dem Heimweg werden wir von einem Gewitter überrascht. Wir überbrücken die Zeit sinnvoll in Ols Brauhaus am Kanal. Bei diesem Wolkenbruch wären wir sicherlich klatschnass geworden.

Abendessen im Womo. Es gibt heute Frikadellen ungarische Art (oder die kreative Beschreibung des Kochs: Zigeuner-Hackbraten). Sehr lecker.

Wir verbringen noch einige Zeit mit dem Umräumen im Fahrzeug. Nach einer Woche muss die verbrauchte Wäsche in den Stauraum und frische Wäsche aus dem Stauraum in die Schränke.

Freitag: Lesum (Bremer Schweiz) – 3 Übernachtungen

Die Nacht am Messeparkplatz in Oldenburg war ruhig. Gemütliches Frühstück und Weiterfahrt nach Bremen Lesum. Die Fahrt geht weitgehend über die Autobahn und dauert ca. 1 Stunde. Der SP in Lesum wird von einem privaten Wohnmobilverein betrieben. Hier ist Platz für ca. 15 Mobile.

Der Platz ist parzelliert. Die Plätze sind ausreichend groß. 7 EUR pro Nacht. V+E, Strom und WLAN vorhanden und alles sauber. Bäcker in ca. 200 m, Aldi und Getränkeladen ebenfalls 200 m, Griechisches Restaurant 100 m. Also im Prinzip alles was Mensch braucht.

Nachmittagstour nach Worpswede, der Künstlerstadt. Streckenaufzeichnung hier auf komoot. Man sollte seine Erwartungshaltung beim Besuch allerdings nicht zu hoch ansetzen. Viele kostenpflichtige Parkplätze und sicherlich eine gute Marketingabteilung, die die Stadt und die wenigen Ateliers gut vermarktet.

Wer gezielt nach bestimmten Kunstwerken sucht, mag aber sicherlich fündig werden.

Samstag: Tour von Lesum nach Bremen Altstadt

Heute steht Bremen auf dem Programm sowie ein Treffen mit meinem Bloggerkollegen und Geschäftspartner Eddy Andrae von trusted-blogs.com/.

Wir erkunden zunächst die Altstadt. Interessant ist, dass wir fast den gesamten Weg von ca. 13 km nach Bremen weitgehend im Grünen zurücklegen konnten.

Unseren Weg könnt ihr hier auf komoot gerne downloaden und nachfahren.  Unser Treffen haben wir für 14:00 Uhr angesetzt und war erwartungsgemäß äußerst unterhaltsam und lustig.

Sonntag: immer noch Lesum

Ausruhen und kleine Radrunde über Vegesack, das Sperrwerk zur moorlosen Kirche und zurück durch das Moor. Aufzeichnung und Fotostrecke hier.

Montag: Weiterfahrt nach Warendorf, der Pferdestadt, am Rande der 100 Schlösser Route in NRW

Der eigentliche Stellplatz am Emssee überzeugt uns nicht. Er liegt direkt an der Straße und ist bei unser Ankunft bereits gut gefüllt. Die Stadt hat jedoch einen zweiten (Reserve-)Platz am anderen Ende des Großparkplatzes Lohwall ausgewiesen (wegen der starken Belegung des eigentlichen Platzes am Emssee).

Es handelt es sich um eine große Wiese innerhalb der Hochwasserzone ohne V+E. Der Platz ist für 2 Nächte kostenlos. Entsorgt werden kann am offiziellen SP am Emssee. Die Lage ist Topp und die Straße in der Nähe ist durch das Maisfeld kaum hörbar. Zur Innenstadt sind es ca. 500 m. Dort gibt es Bäcker und Restaurants. Wir standen dort 2 Nächte gemeinsam mit 5 oder 6 anderen Mitbewohnern.

Dienstag: kleine Schlösserrunde in Warendorf

Kleine Schösserrunde, die wir von einem Flyer der Stadt in Komoot geladen haben. Eigentlich ist nur ein Schloss auf der Route. Das 2. Schloss, Schloss Freckenhorst, haben wir auf einem Umweg selbst ergänzt. Ansonsten ist es eine nette Wald und Wiesentour Tour rund um Warendorf. Aufzeichnung hier in komoot.

Mittwoch, 19.07.

Weiterfahrt etwa 150 km weiter südlich. Ursprüngliches Ziel war die Hansestadt Warburg. Wegen der extrem schlechten Bewertungen unserer dort geplanten Übernachtungsmöglichkeit bevorzugen wir jedoch das etwa 20 km weiter südlich gelegene Hofgeismar – allerdings nicht mehr in NRW, sondern bereits in Nordhessen. Rundgang durch Hofgeismar.

Der Stellplatz liegt außerhalb der Stadtmauer am Sälber Tor. Der Platz fasst schätzungsweise 30 – 40 Mobile und ist teilweise auf einem gemischten Parkplatz. Übernachtung kostenlos. V+E incl. Strom vorhanden. Nach einem Rundgang haben wir jedoch den Eindruck, dass wir hier nicht viel mehr machen können. Irgendetwas stört und an diesem Platz und veranlasst uns weiterzufahren.

Wir erreichen gegen 17:30 Uhr Habichtswald und finden eine Übernachtungsmöglichkeit am Freibad im Ortsteil Ehlers. Von den eigentlichen 4 Stellplatz sind bereits drei sehr großzügig besetzt, sodass wir uns hinten quer stellen. Der Platz verfügt über Stromanschlüsse, V+E ist jedoch keine vorhanden.

Einkaufsmarkt mit Bäcker in ca. 1 km Entfernung. Wenn sich jemand abkühlen möchte: Das Freibad ist gleich nebenan und ist am Morgen bereits ab 7:00 Uhr geöffnet.

Donnerstag: Fritzlar

Regenwetter ist angesagt. Wir verlassen unseren Stellplatz in Ehlers ohne Frühstück, versorgen uns zunächst im Ort mit frischen Brötchen und frühstücken unterwegs. Gegen Mittag erreichen wir den Festplatz in Fritzlar, der auch als Wohnmobilstellplatz dient.

An einem Unterstand gibt es V+E sowie Infomaterial zur Stadt. Der Platz wird privat betreut. Allerdings ist der Platz mit 7,00 EUR Übernachtungskosten auch nicht gerade billig, dafür dass er außer einer reinen Parkfläche auf einem Festplatzgelände im Grunde nichts zu bieten hat.

Wir wollen aber auch nicht meckern. Und bei unserem Mix mit größtenteils kostenlosen Übernachtungen relativiert sich der Betrag in unserem Budget schnell.

Ein Stadtrundgang durch Fritzlar lohnt sich aber auf alle Fälle (Stadtmauer, Domstadt auf einem Hügel, Hochzeitshaus).

Freitag, 21.07.

In der Nacht hat es wiederholt etwas geregnet. Wir entscheiden uns keinen weiteren Zwischenstopp mehr einzulegen, sondern die restlichen ca. 150 km nach Hause durch zu fahren.

Bei der Abfahrt schnell noch ein Blick vom Festplatz aus auf die Altstadt. Und so endet auch unser Überblick zu unserer Wohnmobiltour durch Norddeutschland (Niedersachsen und NRW).

 

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