Insgesamt war unsere Reise nach Luxemburg weniger spektakulär als wir sie erwartet hatten. Die meisten Städte sind klein und überschaubar (mal abgesehen von Luxemburg Stadt), die Bauweise ist einfach gehalten und fast jede Stadt hat ihre eigene kleine Burg.
Im Vorfeld gestaltete sich unsere Reiseplanung eher mühsam. Das Internet gab wenig her und die angeschriebenen Touristikbüros antworteten nicht auf meine Anfragen. So haben wir unsere Reiseplanung überwiegend auf Informationen gestützt, die wir uns vor Ort an Touristenbüros und Campingplätzen zusammensuchten und daraus spontan unsere Ziele planten.
Die Spritpreise sind staatlich festgelegt und sind an allen Tankstellen gleich. Sie änderten sich während unseres Aufenthalts ca. alle 4 – 5 Tage (nicht wie bei uns 4 – 5 Mal pro Tag). Einfache Wohnmobilstellplätze gibt es wenige. Und wenn dann sind sie preislich meist auf dem Niveau der Campingplätze. Der öffentliche Nahverkehr ist in Luxemburg komplett kostenlos.
Unsere Reiseroute führt uns über die deutsche Stadt Bitburg zunächst in den kleinen Ort Wallendorfer Brück in Luxemburg. Die Parzellen auf dem Platz sind auf der Wiese großzügig angelegt. Die Übernachtung kostet uns knapp 20 EUR incl. Sanitär und Strom.
Die Landesgrenze zwischen Deutschland und Luxemburg verläuft inmitten des Flusses Sauer. Von hier aus erkunden wir Vianden mit seiner Burg und Echternach, die älteste Stadt Luxemburgs.
Auch der Stellplatz in Vianden ist erwähnendwert. Ebensfalls für rund 20 EUR incl. Sanitär steht man dort direkt am Fluss mit Blick auf die Burg. Wir haben den Platz nur im Vorbeifahren inspiziert.
Von dort aus geht es zunächst in den Norden Luxemburgs, in die Stadt Wiltz. Unseren ursprünglich geplanten Etappenstopp im Müllertal und an der Burg Beaufort begrenzen wir auf einen kurzen Abstecher, fahren aber weiter.
Das Wetter soll in den kommenden Tagen schlechter werden, sodass eine Wanderung durch das Tal wenig Sinn machen würde.
Im Norden Luxemburgs erwartet uns die kleine Stadt Wiltz. Der Stellplatz ist für drei Mobile ausgelegt und ist kostenlos. V+E sowie Strom kostet extra. Der Platz liegt direkt gegenüber der Freizeitanlage am Stadtrand und ist in der Nacht sehr ruhig.
Von Wiltz aus geht es zunächst weiter zu einer Stadtbesichtigung nach Luxemburg Stadt. Als Basislager haben wir uns den etwa 4 km südlich der Stadtgrenze gelegenen Campingplatz Kockelscheuer ausgesucht.
Der Platz ist äußerst großzügig angelegt, Sanitäranlagen sind topp und wir werden freundlich begrüßt.
Die Übernachtung kostet uns ohne Stromanschluss knappe 20 EUR. Eine Bushaltestelle befindet sich fußläufig ca. 500 m vom Platz entfernt. Wir nehmen allerdings wie üblich das Fahrrad, weil wir auch in der Innenstadt mobil sein wollen.
Ein Einheimischer, der uns auf der Strecke anspricht, empfiehlt uns eine Route an einem kleinen Fluss entlang durch die unterhalb der Stadt gelegenen Stadtteile Grund und Pfaffenthal.
Von dort aus hat man einen sehr schönen Blick auf die Katakomben sowie die verschiedenen Brückenbauwerke, die die Stadtteile Luxemburgs miteinander verbinden. Erst nach einer ausführlichen Runde nehmen wir einen der Aufzüge hoch in die Stadt. Unsere gesamte Runde haben wir auf komoot hier https://www.komoot.de/tour/923606934 festgehalten.
Nach zwei Übernachtungen in Kockelscheuer geht es weiter in den Süden Luxemburgs, nach Schengen, und weiter über die Moselbrücke in den deutschen Grenzort Perl, von dem aus wir das Drei-Länder-Eck Deutschand / Luxemburg / Frankreich erkunden.
Bei unseren Radtouren rund um Perl und Schengen haben wir jeden Tag die Grenze gefühlt 10 Mal in alle Richtungen überschritten, ohne dass wir auch nur ansatzweise etwas davon bemerkt haben. Lediglich die Beschilderung an den Straßen und Radwegen verrät uns, dass wir wieder einmal die Landesgrenze überschritten haben.
Generell herrscht in den grenznahen Regionen reger Pendelverkehr in alle Richtungen. In dem kleinen Ort Schengen im Süden Luxemburgs (ca. 3.800 Einwohner / bekannt durch das Schengener Abkommen) direkt am Drei-Länder-Eck Deutschland / Frankreich / Luxemburg zählen wir schätzungsweise mindestens fünf Tankstellen, die überwiegend von deutschen Grenzgängern genutzt werden.
Der öffentliche Busverkehr aus Luxemburg hat seine regulären Haltestellen in Perl und fährt von dort aus Touristen wie auch die arbeitende Bevölkerung in knapp 40 Minuten bis in die Innenstadt von Luxemburg.
Mehrere Discounter haben riesige Filialen im Ort und zählen dort überwiegend Publikum aus Frankreich und Luxemburg, die günstige Lebensmittelweise kofferraumweise mit nach Hause schleppen. Bei dem von mir besuchten Discounter waren fünf Kassen geöffnet. Dennoch betrug die Wartezeit gefühlt etwa 15 Minuten. Nur um etwa einen Eindruck von dem Ansturm zu vermitteln.
Unser Basislager hatten wir für das lange Christi-Himmelfahrt-Wochenende an dem kleinen Wohnmobil-Stellplatz in Perl, auf dem sechs Womos Platz finden. Die Übernachtung kostet 5,00 EUR, zahlbar in der Gemeindeverwaltung, an der Schwimmbadkasse oder per App. V+E sowie Strom kostet extra. Der Platz ist direkt zwischen Hallenbad und einer Wohnanlage und ruhig gelegen. Von hier aus ist man in ca. 1 km in Schengen, in ca. 2 km in Frankreich und in ca. 5 Minuten im Weinberg. Also ein idealer Ausgangspunkt für eine länderübergreifende Radtour.