In diesem Artikel möchten wir euch zwei kleine Teiletappen des Donauradweges vorstellen. Auf beiden Etappen gibt es sowohl kulturell als auch historisch wieder einiges zu entdecken.
Überblick / Inhaltsverzeichnis
Erste Tour: Von Jochenstein zur Schlögener Schlinge
Die erste Etappe, die wir euch vorstellen möchten, startet gleich an einem Highlight. Wir starten am Wandererparkplatz am Jochenstein-Kraftwerk bzw. der Jochenstein-Schleuse in der Nähe von Obernzell bei Passau.
Das Kraftwerk liefert pro Jahr 132 MW Strom und versorgt damit 221.000 Haushalte in der Region. Über Schleuse und Kraftwerk führt ein Fuß- und Fahrradweg, über den man von der deutschen zur österreichischen Seite wechseln kann.
Auf der österreichischen Seite befindet sich zudem ein Dokumentationszentrum, in dem man sich über die Historie seit dem Baubeginn im Jahr 1952 informieren kann.
Link zur Verbund-Webseite „Jochenstein-Kraftwerk“
Leider ist der Übergang bedingt durch Bauarbeiten derzeit noch bis ca. Mitte 2024 gesperrt, sodass wir in der Mitte umkehren mussten und nicht zum Dokumentationszentrum vordringen konnten. Wir werden den Besuch aber sicherlich nachholen.
Auf der deutschen Seite finden wir das Haus am Strom, in dem man sich über das Öko-System der Donau informieren kann, sowie einen Öko-Garten und einen Spielplatz.
Der Wandererparkplatz ist gleich daneben. Hier haben wir auch die Nacht verbracht und starten unsere Tour.
Es geht zunächst an Schleuse und Umspannwerk vorbei in Richtung Jochenstein, einem unspektakulären kleinen Grenzort. Kurz nach dem Ortsausgang treffen wir die Nixe Isa, die dort einst die Schiffsleute unterstützte, den Jochenstein zu umfahren. Die Nixe Isa soll eine Schwester der Loreley sein, die wir ja auch schon öfters besucht haben.
Heute ist die Stelle durch die Schleuse vorbei am Jochenstein ungefährlich, sodass Nixe Isa überwiegend die vorbeiradelnden Touristen begrüßen darf.
Die Grenze zwischen Deutschland und Österreich verläuft bis hier hin in der Mitte der Donau. Kurz nach Jochenstein ändert sich das und wir passieren die Staatsgrenze in Richtung Österreich. Wir radeln hier auf einem gemischten Kfz- und Radweg, der überwiegend von Einheimischen als Verbindungsstrecke zwischen den Ortschaften genutzt wird.
Die eigentliche Fahrstraße führt fernab auf ein langen und kurvigen Route über die Berge (wie wir später auf unserer Weiterfahrt mit dem Wohnmobil erfahren durften).
Ab der Donaubrücke in Niederranna wird der Platz, den man uns zwischen Donau und Felsen lässt immer enger bis es dann in Schlögen heißt: Hier geht es nur zu Fuß weiter. Radler nutzen hier eine der Fahrradfähren, um auf die andere Donauseite zu gelangen oder sich mit der Längsfähre durch die Schlögener Schlinge schippern zu lassen.
Für uns ist die Fahrt hier allerdings zu Ende, da die Fährleute ab dem 1. November in der Winterpause sind. Auf dem gleichen Weg geht es zurück zum Ausgangspunkt am Kraftwerk Jochenstein. Ausbaufähig wäre die Tour zu optimalen Bedingungen, indem man hier mit der Fähre auf die rechte Donauseite wechselt und auf dieser Seite über Engelhartszell bis zum Kraftwerk zurückfährt und über die Kraftwerkbrücke wieder zum Ausgangspunkt kommt.
Insgesamt waren wir bei dieser Tour 35 km unterwegs und haben sagenhafte 90 Höhenmeter überwunden. Also insgesamt absolut Familien- und Kinderanhänger-tauglich. Hier der Link zur Tour auf komoot.
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Zweite Tour: Rundtour Ardagger Markt – Grein – Wallsee
Wir starten diese Rundtour am Donauwellenpark in Ardagger Markt, wo wir auf dem großzügigen Wohnmobilstellplatz unser Womo abstellen und auch dort übernachten können. Dort kann man auch mit dem Pkw parken und die Tour starten.
Ein kleiner Rundgang durch den Ort Ardagger Markt gehört natürlich zum Pflichtprogramm. Vom Ortszentrum kommt man über eine steile Treppe hoch zur Kirche. Von dort hat man ein herrlichen Blick über die Alpen.
Doch nun los: Wir starten am Donauwellenpark nach links. Dort führt direkt der Donauradweg vorbei. Nach wenigen hundert Metern sind wir an der Donau und es geht durch den Strudengau über die Greiner Brücke in das Städtchen Grein, die „Perle des Strudengaus“.
„Strudengau“ wahrscheinlich deshalb, weil sich die Donau auch hier durch die engen Felsen strudelt und früher für die Schifffahrt sicherlich nicht ganz ungefährlich war.
Link zur Webseite Donauregion Oberösterreich
Nach einer kurzen Rundfahrt durch Grein bleiben wir auf dieser Donauseite und fahren ein großes Stück zurück. Wir sehen Ardagger von der anderen Donauseite. Der Weg führt uns teils etwas abseits der Donau durch die Felder.
Das Donautal ist an dieser Stelle ewig breit, sodass sich die Donau während des Donauhochwassers im Jahr 2013 ungehindert ausbreiten konnte. Entlang der Strecke erinnern uns Hinweistafels an das Ereignis und die Folgen für die Region.
Die Markierung für das Jahr 2013 ist an der Säule ganz oben.
Das ganze Tal stand damals unter Wasser und verwandelte sich in einen riesengroßen See. Siehe dazu auch hier https://www.land-oberoesterreich.gv.at/169138.htm. In der Folgezeit wurden zahlreiche Dämme gebaut und zahlreiche Höfe in höhere Regionen umgesiedelt.
Kurz nach dem Ort Mitterkirchen im Machland geht es über das Donaukraftwerk Wallsee-Mitterkirchen wieder auf die andere Donauseite und durchs „Hinterland“ wieder zurück zum Ausgangspunkt. Auch dieses Kraftwerk ist in gewisser Hinsicht ein Highlight.
Die enge Überfahrt (auch für Kfz-Verkehr) ist wechselweise im 10-Minuten-Takt jeweils für 1 Minute geöffnet. Man hat dann maximal 10 Minuten Zeit, um auf die andere Seite zu gelangen, denn dann kommt der Gegenverkehr.
Zurück am Donauwellenpark in Ardagger Markt gibt’s dann allerdings erst mal einen heißen Tee. Es ist schon später Nachmittag und trotz Sonnenschein bereits kalt geworden. Tour insgesamt knapp 40 km, weitgehend eben und familientauglich. Aufzeichnung wie üblich auf komoot hier.
Tipps für Wohnmobile / Stellplätze / Übernachtung
Der Ausgangspunkt unserer 1. Tour, der Wandererparkplatz am Jochenstein-Kraftwerk ist ein einfacher Parkplatz, auf dem man mit dem Wohnmobil geduldet übernachten darf. Kein Müll und kein Campingverhalten, versteht sich. Alternativ bietet sich natürlich auch der Campingplatz in Obernzell zum Übernachten und längeren Verweilen an, von dem aus man auch Passau erkunden kann.
Der Ausgangspunkt unserer 2. Tour, der Wohnmobilstellplatz am Donauwellenpark in Ardagger Markt ist ein großzügiger kostenloser Parkplatz, der offiziell für Wohnmobile erlaubt ist. Es gibt vor Ort ein Toilettenhäuschen sowie eine Ver- und Entsorgungsstation und Frischwasser. Strom ist gegen eine Spende ebenfalls vorhanden.
Beide Plätze, sowohl Kraftwerk Jochenstein als auch der Donauwellenpark in Ardagger Markt sind natürlich auch Pkw-Parkplätze.
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